Jasmin Prawitz hat beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten einen Förderpreis errungen. Sie hat sich mit der Märzrevolution in Kulmbach beschäftigt.
Maria ist 15 Jahre alt, und sie macht sich große Sorgen um die Zukunft. Es ist das Jahr 1848 und im ganzen Land kommt es zu politischen Unruhen, sogar im beschaulichen Kulmbach. Die Märzrevolution steht unmittelbar bevor. Was passiert da? Für die zu Gehorsam gegenüber der Obrigkeit erzogene Lehrerstochter ist das Aufbegehren schwer zu begreifen.
Das Mädchen ist die Hauptfigur einer Erzählung, die die Kulmbacher Schülerin Jasmin Prawitz für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten geschrieben hat. Viel Mühe hat die 16-Jährige in ihre Arbeit investiert, die sie als Tagebuch gestaltet hat.
Mitreden und mitbestimmen
Ihr Einsatz hat sich gelohnt. Auf Landesebene hat die 16-Jährige kürzlich bei einer Feierstunde im Alten Rathaus in München einen mit 100 Euro dotierten Förderpreis bekommen. Der Wettbewerb endet mit der Auszeichnung der Bundespreisträger im November.
"So geht's nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch" - so lautete das Motto des Wettbewerbs. Ein aktuelles Thema und gleichzeitig auch ein sehr altes. Die Kulmbacher Schülerin erkennt Parallelen zwischen Protestbewegungen jetzt und der Konfliktsituation Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals wie heute geht es um Gerechtigkeit und Demokratie, um Mitsprache, Freiheit, Toleranz.
Es ist keine leichte Aufgabe, die sich Jasmin Prawitz gewählt hat: Die historischen Zusammenhänge sind komplex. Doch die Schülerin hat einen Weg gefunden, das Thema so aufzuarbeiten, dass es für jeden verständlich wird. Indem sie die Perspektive einer gleichaltrigen jungen Frau wählt, kann sie Stück für Stück die Zusammenhänge darstellen und alle wichtigen Fragen beantworten.
Auch Maria begreift ja zunächst nicht, warum die Welt um sie herum aus den Fugen gerät. Doch sie will verstehen und sammelt Informationen, die ihr Weltbild verändern. "Mit der Tagebuchform konnte ich mich gut in ihre Situation hinein versetzen", erzählt Jasmin.
Revolutionäre in Schwarzach
So fühlt sich die 16-Jährige der jungen Maria verbunden, deren Meinung 1848 niemanden interessiert. Als Soldaten das Haus ihrer Familie in Brand stecken, sind es die Revolutionäre, die sie und ihren kleinen Bruder retten und bei sich aufnehmen. Von ihnen erfährt Maria, wie das einfache Volk ausgebeutet wird, kaum genug zum Überleben hat. Und sie versteht, warum sie das System stürzen und eine neue Ordnung schaffen wollen.