Die letzten Tage im Stadel waren die heißesten - für alle Beteiligten: mit einem Besucheransturm und mit einer Unwetterwarnung, aber mit relativ wenigen Zwischenfällen und Auseinandersetzungen.
Die 65. Kulmbacher Bierwoche ging am Sonntag zu Ende. Über 100 000 Kulmbacher und auswärtige Gäste feierten ein weitgehend friedliches Fest. Es gab nur wenige Zwischenfälle, erklärte Bierwochen-Organisator Michael Schmid und zog eine durchwegs positive Resonanz. "Es war faszinierend, wie wetterresistent die Besucher waren. Der letzte Freitag war sehr gut besucht, aber auch am Samstag harrten die Besucher bei strömendem Regen aus", freute er sich. Die meisten Gäste seien wieder aus der Region gekommen, aber auch von weither seien die Bierfestfreunde angereist.
"Die Bedienungen waren freundlich und motiviert. Sie haben einen tollen Job gemacht", so Michael Schmid von der Kulmbacher Brauerei und dankte den Frauen, die die Krüge schleppen. "Mehr als 1000 Kilo pro Tag - eine Wahnsinns-Leistung."
Auch Franz Grauberger, der zum ersten Mal die komplette Bier-Terrasse vor der Dr.
Stammberger-Halle bewirtschaftet hat, zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. "Und das, obwohl am ersten Sonntag quasi ein kompletter Ausfall war, weil es regnete", so Schmid.
Sicherheitskonzept geht auf Das Sicherheitskonzept habe hervorragend funktioniert, betonte der Chef der Polizeiinspektion Kulmbach, Gerhard Renk. Auch die Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst, mit BRK, DLRG und dem Malteser Hilfsdienst habe hervor ragend funktioniert. "Selbst am Freitagabend, als das Festgelände wirklich äußerst gut besucht war, hielten sich die Einsätze in Grenzen", erklärte Renk. "Die meisten Zwischenfälle gab es in der zweiten Samstagnacht. Aber durch die Polizeipräsenz konnten viele Schlägereien und Streitereien im Keim erstickt werden." Die Bundespolizei habe am Kulm bacher Bahnhof dafür gesorgt, dass Reisende mit demZug ohne Probleme wieder den Heimweg finden konnten.
Positiv überrascht zeigte man sich ebenfalls beim Bayerischen Rote Kreuz. "Insgesamt war die 65. Bierwoche ein sehr angenehmes Bierfest. Wir mussten etwa zehn Prozent weniger Patienten versorgen", zog BRK-Einsatzleiter Maximilian Türk Bilanz.
Insgesamt waren vierzig ehrenamtliche Helfer des BRK, der DLRG und des Malteser Hilfsdienstes im Einsatz. Tagsüber war der Sanitätsbereich mit acht Sanitätern besetzt, abends und in der Nacht war ein Notarzt im Einsatz. Sieben Fußstreifen im Zelt sorgten für Sicherheit. Zusätzlich waren zwei Rettungswagen und ein Helfer vor Ort anwesend.
Auch Herzinfarkt und Schlaganfall "Wir hatten vor allem Patienten, bei denen Blasen an den Füßen und Schnittverletzungen versorgt werden mussten", so Türk. Allerdings gab es auch Herzinfarkte und Schlaganfälle.
"Aber das hatte nichts mit dem Bierfest zu tun, das wäre sicherlich auch zu Hause passiert."
Kitzelig war die Situation in der vorletzten Bierfestnacht. Denn es herrschte Unwetterwarnung. Laut Michael Schmid habe die Musik immer wieder dafür gesorgt, dass die Stimmung nicht zum Überkochen kam. "Aber zum Glück ist das Unwetter vorbeigezogen. Nachts sind unsere Einsatz kräfte noch verpflegt worden - über 200 Personen", sagte Türk und dankte für die Kooperation der Zeltgemeinschaft.
Auch die Festwirte Guido Kögel (Kulmbacher-Ecke), Claudia und Heinz Ohnemüller (Mönchshof-Ecke), Rita Schulz (EKU-Ecke) und Elfriede Frank (Kapuziner-Ecke) zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der Bierwoche - trotz des durchwachsenen Wetters. Das galt auch für die Frankenfarm und die anderen Firmen, die die Biertrinker mit fester Nahrung versorgten.
Gut kam bei den Besuchern außerdem die mobile Mönchshof-Braumeisterei auf dem Marktplatz an, versicherte Helga Metzel von der Kulmbacher Brauerei.
Schon am Montag beginnen die Planungen für 2015. "Nach dem Bierfest ist vor dem Bierfest. Wir verhandeln jetzt schon mit den Bands für die 66. Kulmbacher Bierwoche", verriet Festorganisator Michael Schmid. Und natürlich werde es auch 2015 wieder ein Bier wochen-Plakat geben, das die Kulmbacher selbst entwerfen können.