Kulmbacher Gymnasiasten karikieren Lehrer, Eltern und sich selbst

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Bildung kann in vielerlei Beziehung eine Last sein.Klaus Klaschka
Bildung kann in vielerlei Beziehung eine Last sein.Klaus Klaschka
Immer adrett und stets zu Diensten: das Sekretariat. Foto: Klaus Klaschka
Immer adrett und stets zu Diensten: das Sekretariat. Foto: Klaus Klaschka
 
Schule ist nicht nur ein spaßige Angelegenheit. Foto: Klaus Klaschka
Schule ist nicht nur ein spaßige Angelegenheit. Foto: Klaus Klaschka
 
Außerschulige Einlage: ein Rap aus den Struwwelpeter-Geschichten. Foto: Klaus Klaschka
Außerschulige Einlage: ein Rap aus den Struwwelpeter-Geschichten. Foto: Klaus Klaschka
 

Der Beitrag der Theatergruppe "Eigen-Sinn" zum Jubiläum des Kulmbacher MGF-Gymnasiums faszinierte die zahlreichen Zuschauer.

"Geld ist rund und rollt weg, aber Bildung bleibt!" Dieses Zitat von Heinrich Heine prangte als Reminiszenz an der Riesenleinwand auf der Bühne der Stammberger-Halle am Ende des "Lehr.Stück Betaversion2k18".

Der Beitrag der Theatergruppe "Eigen-Sinn" zum Festtag des Marktgraf-Georg-Friedrich Gymnasiums: Ein Panoptikum aus Schülern, Eltern, Lehrern und weiteren nützlichen Geistern der Schule. Es ging um individuelle Schrullen, Nebensächlichkeiten und den Bildungsauftrag.
Das Publikum war an beiden Aufführungsabenden amüsiert, nicht zuletzt, weil es sich zynischer Weise selbst und andere erkannte - und das dokumentierte es mit mehrfachem Zwischenapplaus.


Theater ist ein ernsthaftes Fach


Die Aufführungen hatten Tempo, waren gut getaktet und zeigten, dass Theater ein durchaus ernsthaftes Unterrichtsfach mit Anspruch ist - fernab von irgendeinem Wahlunterrichts-Spaß am Nachmittag.

Dessen pädagogischer Wert beschäftigte die Schüler allerdings nicht im Entferntesten. Sie hatten eine Unmenge von Beobachtungen im Schulbetrieb zusammengetragen und selbst zu einer Collage zusammengeklebt. Dabei sich selbst, Lehrer, Eltern und Verwaltung karikiert, wenn nicht sogar real dargestellt. Da waren die Schüler selbst: Der Streber, die Brave, die Begriffsstutzige, die Gestresste und Nervös-Ängstliche. Und die Lehrer: Der übergenaue Pädagogik-Verwalter streng nach Lehrplan, die überkandidelt Engagierte und der Zynisch-Arrogante.


Keifende Eltern


Da waren die Eltern, die ihre Erziehungsaufgabe allein der Schule aufhalsen, die sich im Wettbewerb, wer denn das schlauere Kind hat, ankeifen und die, die ihren Nachwuchs zum Staatsbesuch an der Bildungseinrichtung vorfahren.

Da war die Lehrerkonferenz, in der es menschelt wie in jeder Vereinsversammlung und in der es um pädagogische Zielsetzungen geht wie zum Beispiel die Sauberhaltung der Toiletten. Schulalltag eben, in dem das Sekretariat eine besonders vielfältige Rolle spielt.

Adrett, wenn nicht sogar sehr schick gekleidet ist es stets bemüht, die Schule nach außen mit Freundlichkeiten zu repräsentieren, alle möglichen und unmöglichen Anrufe entgegenzunehmen, eifrig und ordnungsgemäß die Schreibarbeiten zu erledigen - sich aber zwischendrin auch eine Auszeit nehmend, den Laden einfach laufen zu lassen und sich mit Gymnastik für die weiteren Aufgaben fit halten. Hilfe bekamen die Schüler von Theaterlehrerin Bianka Zeitler.