Kulmbacher Firma Töpfer entlässt 60 Mitarbeiter

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Die Kulmbacher Firma Töpfer entlässt 60 Mitarbeiter. Foto: Alexander Müller
Die Kulmbacher Firma Töpfer entlässt 60 Mitarbeiter. Foto: Alexander Müller

Die Firma Töpfer in Kulmbach kündigte am Dienstag die Entlassung von 60 Mitarbeitern an.

Der Hersteller von Etiketten für die Getränkeindustrie und flexibler Verpackungen für die Nahrungs- und Genussmittelindustrie hat im vergangenen Jahr zum ersten Mal einen Verlust gemacht und reagiert nun mit dem Personalabbau darauf.

In einem Pressegespräch betonten die Geschäftsführer Rainer und Mark Töpfer, dass alle Bereiche des Unternehmens von der Maßnahme betroffen seien. Ziel sei es, möglichst sozialverträgliche Lösungen zu finden und die freigesetzten Mitarbeiter bei der Suche von neuen Beschäftigungsmöglichkeiten zu unterstützen.
Neben Abfindungen soll mit Betriebsrat und Gewerkschaft auch ein Sozialplan ausgehandelt werden, zudem sei geplant, eine Transfergesellschaft einzuschalten. Im Unternehmen werden danach rund 260 Mitarbeiter verbleiben.

Darüber hinaus will die Geschäftsführung die Herausforderungen des Marktes offensiv angehen, wie in einem Pressegespräch verdeutlicht wurde. Dazu gehören Prozessoptimierungen, weitere Investitionen sowie eine Verstärkung der Marketing- und Vertriebsaktivitäten. Eine noch intensivere Entwicklungsarbeit auch in Zusammenarbeit mit Hochschulen sollen das Zukunftskonzept unter der Bezeichnung "FiMO: Fit. Modern.Offensiv" vervollständigen.

Als Grund für die wirtschaftlichen Probleme nannten die Geschäftsführer vor allem "branchenbedingte Veränderungen im wichtigsten Geschäftsfeld des Unternehmens, dem Getränkemarkt". Hier gehe der Trend eindeutig hin zu kleineren Auflagen von Etiketten. "Es gibt immer mehr Kleinbrauereien, Hausbrauereien und Kleinauflagen bei den Spezialbieren und Mischgetränken", sagte Rainer Töpfer.

Ziel sei es jetzt, vor allem mit der Fertigung von Lebensmittelverpackungen neue Kunden zu gewinnen. Die dafür notwendige Zertifizierung wird aktuell vorbereitet und soll schon im März durchgeführt werden.

Am Dienstag wurden auch die Beschäftigten sowie Betriebsrat und die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) informiert. Im Gespräch mit inFranken.de übte der Vorsitzende des Betriebsrats, Dietrich Vießmann, Kritik. Es habe "nicht nachvollziehbare Entscheidungen und Managementfehler" gegeben.