66 Jahre verheiratet und noch immer glücklich mit dem Jawort von damals: Dafür muss es nicht rote Rosen regnen, sagen Irmgard und Kurt Dippold.
Die große Liebe finden und für immer zusammen glücklich sein - viele träumen davon, doch nur für wenige geht dieser Traum in Erfüllung. Irmgard und Kurt Dippold sind ein solches Paar: 66 Jahre sind die beiden schon miteinander verheiratet und jeden Tag aufs Neue froh und dankbar, dass sie einander haben.
Wie haben sie das geschafft? Liest sie ihm seit Jahrzehnten jeden Wunsch von den Augen ab? Bringt er ihr jede Woche einen Blumenstrauß? Nichts von alledem. Romantische Inszenierungen und Schmeicheleien sind nicht ihr Ding. Aber Harmonie, die ist ihnen wichtig, und dass man als Paar zusammenhält, egal was kommt.
Beim zweiten Treffen alles klar
Beide sind wachechte Kulmbacher: Die junge Irmgard ist in der Pörbitsch aufgewachsen, Kurt hat mit seiner Familie in der Mittelau gewohnt. Die Freizeitmöglichkeiten für junge Leute waren in den frühen 1950-er Jahren sehr überschaubar. "Es war eine andere Zeit. Es gab nicht viele Unterhaltungsmöglichkeiten", erzählt Kurt Dippold. "Die Jugend hat sich in der Langgasse getroffen. Wir sind spazieren gegangen oder ins Kino."
Bei einem dieser Treffen hat der 22-Jährige die vier Jahre jüngere Irmgard kennengelernt. "Sie hat mir gleich gut gefallen, und beim zweiten Mal habe ich auf dem Nachhauseweg gesagt: "Ich bring dich heim."
Bei dem einen Mal ist es nicht geblieben: Von diesem Tag an betrachteten sich die beiden als Paar. Hat er sich nie für eine andere interessiert? Kurt Dippold lacht: "Ich bin Pragmatiker. Warum soll ich lang rumsuchen, wenn ich weiß: Die passt!"
Zwei Jahre später wurde es ernst: Wie es sich damals gehörte, hielt Kurt zunächst bei Irmgards Vater um ihre Hand an. Der Vater meinte: "Da musst du die Irmgard fragen." Das ließ sich der junge Mann nicht zweimal sagen. Und Irmgard? Hat sie gleich Ja gesagt? "Ja freilich", sagt sie lachend. "Das war doch klar!" Am 25. Oktober 1952 war es dann soweit: In der Petrikirche ließ sich das Paar trauen.
Was sich liebt, das neckt sich: Auf die Dippolds passt dieser Spruch. Sie ziehen einander gerne ein bisschen auf, sagen geradeheraus, was ihnen in den Sinn kommt, auch wenn es mal nicht unbedingt schmeichelhaft ist. Böse ist das nie gemeint, und gezankt wird nur selten.