Der Partysong "Layla" darf auf Volksfesten wegen Sexismus-Vorwürfen teils nicht gespielt werden. Droht dem umstrittenen Hit nun auch auf der Kulmbacher Bierwoche die Verbannung? inFranken.de hat bei Veranstalter und Stadt nachgehakt.
- Kontroverse um "Layla": Ballermann-Hit zieht hitzige Diskussion nach sich
- Sexismus-Vorwürfe: Nummer-1-Hit ist aufgrund seines Textes hochumstritten
- Lied darf auf Festen teils nicht mehr gespielt werden - droht auch Kulmbacher Bierwoche ein Verbot?
- "Gibt wahrlich größere Probleme": Stadt-Sprecher mit klarer Ansage - auch Veranstalter äußert sich
Der kontrovers diskutierte Ballermann-Hit "Layla" hat eine hitzige Debatte nach sich gezogen. An der aktuellen Nummer 1 der deutschen Charts scheiden sich die Geister. Das Lied von DJ Robin & Schürze darf nach Sexismus-Vorwürfen in Hinblick auf seinen Text auf Volksfesten zum Teil nicht mehr gespielt werden. Ein entsprechendes Verbot gilt beispielsweise für das Würzburger Kiliani und die Düsseldorfer Kirmes. Gibt es auch für die anstehende Kulmbacher Bierwoche derartige Pläne? inFranken.de hat nachgehakt.
Kulmbacher Bierwoche 2022: Stadt plant kein "Layla"-Verbot - Partyhit kriegt grünes Licht
Aufgrund seines Textes schlägt der Schlager "Layla" derzeit hohe Wellen. In dem Lied heißt es wörtlich: "Ich hab' 'nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler (...) Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsre Layla (...)." Kritiker begrüßen das Verbot des Lieds auf Volksfesten. Andere sehen dagegen die künstlerische Freiheit eingeschränkt.
Auf dem Würzburger Kiliani-Fest darf der Ballermann-Kracher auf Initiative der Stadt nicht gespielt werden. Droht nun auch der Kulmbacher Bierwoche ein solcher drastischer Schritt? Die Kulmbacher Stadtverwaltung hat sich hierzu im Vorfeld klar positioniert. "Die Stadt Kulmbach wird der Kulmbacher Brauerei, die Veranstalter der Kulmbacher Bierwoche ist, keinerlei Vorschriften über die musikalische Ausgestaltung der Veranstaltung machen", betont Kulmbachs Pressesprecher Jonas Gleich gegenüber inFranken.de.
Es obliege in Gänze der Brauerei, welche Musikgruppen engagiert würden und welche Musikauswahl getroffen werde. "Ich darf an dieser Stelle an Klassiker wie 'Santa Maria' von Roland Kaiser, 'Skandal im Sperrbezirk' der Spider Murphy Gang oder 'Das schöne Mädchen von Seite 1' von Howard Carpendale erinnern", gibt Gleich zu bedenken, "alles Lieder, mit teils eindeutig anstößigen, wenn nicht gar sexistischen Texten, die seit Jahren bekannt und beliebt zugleich sind und auch auf zahlreichen Festen ohne Aufsehen und Empörung gespielt werden."
"Gibt wahrlich größere Probleme": Stadt mit klarer Ansage - Entscheidung von Veranstalter steht noch aus
Dem Kulmbacher Stadtsprecher zufolge wird eine Anordnung in Hinblick auf "Layla" vonseiten der Stadt keinesfalls in Erwägung gezogen. "Es gibt hierzulande derzeit wahrlich größere Probleme. Wir reden hier nach wie vor von Schlagermusik im Festzelt, irgendwo muss man die Kirche auch mal im Dorf lassen", betont Gleich. "Ein behördliches Verbot wird es deshalb in Kulmbach auch für das Lied 'Layla' nicht geben."
Ob es derartige Überlegungen indes vonseiten des Veranstalters gibt, ist gegenwärtig noch unklar. "Bis zum Beginn der 71. Kulmbacher Bierwoche am 30.7.2022 werden wir in Abstimmung mit allen Verantwortlichen hierzu eine Entscheidung treffen", teilt Natalia Schöttner
Pressereferentin der Kulmbacher Brauerei AG, inFranken.de auf Nachfrage mit. Das letzte Wort zu "Layla" ist demzufolge also noch nicht gesprochen.
Meines Erachtens sollte es nicht um die Frage gehen ob ein Lied nicht gespielt werden darf, sondern eher darum, ob man Kommerz vor Gesundheit stellen sollte!!! Bei dieser offiziellen Inzidenz -die Dunkelziffer liegt sicher um das dreifache höher!!- sollte man das ganze Fest absagen, weiter nichts. Es ist unverantwortlich so eine Veranstaltung stattfinden zu lassen!!!
Ob die in Würzburg "Komm blas mir mal die Wolken fort" von Stefanie Hertel und Stephan Mross kennen? Man weiß doch genau, was da gemeint sein soll ... und die Zielgruppe freut sich mit Tschinderassasa und Trallalalala! Kenne mich mit volkstümlicher Musik nicht aus, aber da gibt's sicher unendlich viele Beispiele für solche Lieder.
Stark sind diesbezüglich die "musikalischen Erotikfilme" von Roland Kaiser, die er durch seine ganze Karriere hindurch gesungen hat. Ganz weit vorn rangieren hier jedoch neben "Santa Maria", "Manchmal möchte ich schon mit dir" oder "Amore Amore" die unbekannten Albumfüller wie "Blutjunges Blut - herzjunges Herz - schmerzjunger Schmerz" und "17 Jahre lang" von 1989, "Nachgefühl" von 1988 oder aber "Jane" von 1993 ... ganz großes Kino, wenn man drauf steht.
Eindeutig ist auch die "Lotosblume" von den Flippers, in seinem Genre fast schon ein Klassiker, ein ziemlich schlüpfriges Lied, wenn man sich den Text mal zu Gemüte führt ... eine Lehrerin von mir sagte mal, das sei genau das Richtige für Rentner, weil viele Rentner auch immer so schlüpfrig seien & deswegen wohl so gern die Flippers hören.
Bei den Lieder der Rapper aus dem Clanumfled ist man deutlich toleranter. Dieses Lied finde ich nicht so schlimm, dass man es verbieten möchte. Wo soll das denn noch hinführen? Werden alte Schlager wie "Für Gaby tu ich alles" dann auch verboten?
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Solche obszöne Macho-Lieder der schlüpfrigen Art passen doch zu dem allgegenwärtigen Kulmbacher Bierdunst wie die sprichwörtliche 'Faust aufs Auge'!