Selina Klenk aus Stadtsteinach und Christian Müller aus Neuenmarkt schaffen einen Berufsschul-Abschluss mit der Traumnote 1,0.
Ihre beruflichen Vorlieben könnten nicht unterschiedlicher sein: Während Selina Klenk aus Stadtsteinach im Büro beim Buchen das Herz aufgeht, schraubt Christian Müller aus Neuenmarkt mit Leidenschaft in der Werkstatt an Fahrzeugen herum.
"Wenn die Konten ausgeglichen sind, empfinde ich Glücksgefühle", sagt die Industriekauffrau (21), die schon als Kind mit ihren Freundinnen "Sekretariat" spielte. Christian Müller hat das handwerkliche Geschick und die Liebe zur Technik von seinem Großvater geerbt. "Er war Lasterfahrer und Mechaniker. An seinem Traktor bastelte er in seiner Freizeit fast ununterbrochen herum", erzählt der 28-jährige Kfz-Mechatroniker für Nutzfahrzeuge.
Glänzende Abschlüsse
Landrat Klaus Peter Söllner überreicht den zwei jungen Leuten, die jeweils mit der Traumnote 1,0 glänzten, bei der Abschlussfeier der Hans-Wilsdorf-Berufsschule den Preis des Landkreises Kulmbach.
Der Staatspreis der Regierung von Oberfranken ging an die Neufahrner Fachkraft für Lebensmitteltechnik Susanne Hopfensberger, die bei den Labtaler Heil- und Mineralquellen arbeitet und einen Notendurchschnitt von 1,1 erzielt hatte. Hopfensberger ist die erste Anwärterin auf den Rolex-Preis, der bei der Abschlussfeier im Sommer vergeben wird. Bei der Entscheidung werden auch Alter, Kammerergebnis, Vorbildung und soziales Engagement berücksichtigt.
Insgesamt 173 Frauen und Männer wurden verabschiedet. 39 von ihnen haben zusätzlich den mittleren Bildungsabschluss erworben, der der mittleren Reife entspricht.
Hobby zum Beruf gemacht
Zurück zu den Preisträgern. Seit Christian Müller den Führerschein hat, lebt er die geerbten Handwerker-Gene aus. Zunächst in seiner Freizeit, in der er an Autos herumschraubt. Mit Mitte 20 entschließt er sich als Spätberufener, sein Hobby zum Beruf zu machen. "Ich sattelte vom Maschinen- und Anlagenführer für Textiltechnik auf Kfz-Mechatroniker für Nutzfahrzeuge um", so der Neuenmarkter. Ihre Ausbildungsbetriebe und die Berufsschule loben die zwei Einserabsolventen. "In der Firma Aunde, die in Kulmbach Sitzbezüge für die Automobilindustrie herstellt, hat man ein offenes Ohr für die Lehrlinge, und in der Berufsschule erweiterte ich meinen kaufmännischen Horizont", hebt Erstere hervor.
Müller schwärmt vom lockeren Unterricht in der Schule. Als älterer Lehrling sei er fast schon wie ein Geselle im Betrieb behandelt worden. "Man hat mir viel zugetraut und mir mehr Verantwortung übertragen. Dadurch bin ich beruflich gewachsen", erklärt der 28-jährige.