Kulmbacher Bank knackt Rekordmarke

1 Min
Die Kulmbacher Bank hat über 18.000 Mitglieder, die Teilhaber des genossenschaftlichen Kreditinstitutes sind. Foto: Archiv
Die Kulmbacher Bank hat über 18.000 Mitglieder, die Teilhaber des genossenschaftlichen Kreditinstitutes sind. Foto: Archiv
Dieter Bordihn
Dieter Bordihn
 
Stephan Ringwald
Stephan Ringwald
 

Die Kulmbacher Bank, die 2015 ihr 150-jähriges Bestehen feiert, zählt erstmals über 18.000 Mitglieder. Das betreute Kundenvolumen beträgt 1,18 Milliarden Euro. Die Vorstände blicken zuversichtlich, aber nicht ohne Sorgen in die Zukunft.

Die finanzpolitischen Rahmenbedingungen sind alles andere als günstig, doch trotz anhaltender Niedrigzinsphase und der immer weiter fortschreitenden Regulierung läuft das Schiff der Kulmbacher Bank noch in ruhigen Gewässern: Das stellten die beiden Vorstände Stephan Ringwald und Dieter Bordihn fest, die gestern im Hotel Dobrachtal die Bilanz für 2014 präsentierten.

Die Bilanzsumme

Diese kann sich sehen lassen: Die Bilanzsumme konnte gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent auf 703,6 Millionen Euro gesteigert werden, die Kundeneinlagen haben sich um 0,7 Prozent auf 540,8 Millionen Euro erhöht. Das gesamte betreute Kundenvolumen umfasst 1,18 Milliarden Euro - ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber 2013. Das Betriebsergebnis von 1,12 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme lag über dem oberfränkischen Durchschnitt.

Über 18 000 Teilhaber

Erfreulich: Die Bank, die 2015 ihr 150-jähriges Bestehen feiert, hat bei der Mitgliederzahl erstmals die Marke von 18.000 geknackt. Hatte man im Vorjahr der Vertreterversammlung die Ausschüttung einer Dividende von vier Prozent vorgeschlagen, so liegt der mögliche Bonus 2015 sogar höher. Denn neben der eigentlichen Dividende von 3,25 Prozent ist ein Jubiläumsbonus von einem Prozent im Gespräch. Die Vertreterversammlung findet am 23. Juni statt.

"Die Kunden vertrauen nach wie vor dem genossenschaftlichen Geschäftsmodell", sagte Stephan Ringwald. Ein Geschäftsmodell, das kundenorientiert ausgerichtet sei. Dass die "ganzheitliche Beratung" geschätzt werde, habe ein Test unter allen bayerischen Genossenschaftsbanken bestätigt. "Wir sind da auf einem erfreulichen dritten Platz gelandet."

Weniger Kredite

Wie Ringwald ausführte, wurden 2014 weniger Kredite aufgenommen, was auch in der geringen Zahl an Neubauten begründet liege. Viele Immobilien-Eigentümer würden das niedrige Zinsniveau zum Anlass nehmen, Bestandsobjekte zu modernisieren. Oftmals würde dafür aber vorhandenes Eigenkapital eingesetzt.

Das Kreditinstitut sei nach wie vor ein verlässlicher Arbeitgeber, der auf ein großes Filialnetz mit insgesamt 20 Geschäftsstellen setze. "Regionalität hat bei der Kulmbacher Bank eine hohe Priorität", stellte Dieter Bordihn fest. Für soziale, gemeinnützige und mildtätige Projekte habe man im vergangenen Jahr 80 000 Euro gespendet. Auch Pflegepersonal werde unterstützt. Bordihn: "Mittlerweile erreichen 20 von der Bank zur Verfügung gestellte Fahrzeuge die tägliche Arbeit von Sozial- und Pflegeeinrichtungen."

Eine Bedrohung

Mit einer weiter deutlich verbesserten Eigenkapitalausstattung blicke man optimistisch in die Zukunft. Langfristige Prognosen könne man angesichts eines "anspruchsvollen Marktumfeldes" aber nicht abgeben, betonten die beiden Vorstände. Was passieren würde, wenn die Niedrigzinsphase noch über Jahre anhalten würde? Dann, so Ringwald, würde die gesamte mittelständische Bankenwelt bedroht. "Dann würde sich das ganze Bankenwesen in Deutschland verändern."