Wenn der Grundstücksbedarf feststehe, kann die Stadt die hierfür erforderlichen Flächen vom Freistaat erwerben. (...) Damit der Bau der Tangente realisiert werden kann, ist der Abriss des Güterbahnhofsgebäudes erforderlich. Der Platz zwischen dem Gebäude und den Bahngleisen ist nicht ausreichend. Unabhängig davon, welcher Grundstückszuschnitt für die Tangente erforderlich ist, verpflichtet sich die Stadt zum Abriss des gesamten Gebäudes. Der Abriss ist nach erfolgtem Grunderwerb durch die Stadt baldmöglichst durchzuführen."
"Keine Originalpläne": Skizzen nicht mit Uni Bayreuth abgestimmt
Die Skizzen des Büros Schirmer, die "vor allem in den Printmedien oft zur Bebilderung eines zukünftigen Universitätsareals genutzt werden, und den Eindruck erwecken, der Güterbahnhof sei Teil des Ensembles", seien eine erste unverbindliche Darstellung, die zu Beginn der Planungen zunächst vonseiten der Stadt Kulmbach veröffentlicht wurden, heißt es. Sie seien keine "Originalpläne", wie sie "fälschlicherweise des Öfteren genannt werden", und waren demzufolge seinerzeit nicht mit der Universität abgestimmt.
Die Skizzen seien auch kein Entwurf, den der Bauherr in Auftrag gegeben oder nach einem Wettbewerbsverfahren oder ähnlichem entschieden habe. Wie der Campus in Kulmbach aussehen wird, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch in Entwicklung, heißt es. Das werde ein "städtebaulicher Wettbewerb mit Realisierungsteil für einen Neubau" hervorbringen. Das Anliegen der Universität sei es, einen modernen Campus mit attraktiven Außenflächen und einer Verbindung zur Stadt anzulegen.
Richtig sei, dass ganz zu Beginn der Überlegungen die Idee im Raum stand, das bestehende Güterbahnhof-Gebäude zu integrieren. "Je weiter die Planungen jedoch fortschritten, desto mehr wurde klar, welche Flächen des Areals wofür genutzt werden können und dass das Gebäude des ehemaligen Güterbahnhofes auch aufgrund seiner räumlichen Strukturierung und wegen der Gebäudesubstanz nicht integriert werden soll", heißt es in der Mitteilung.
Neuer Campus in Kulmbach: Das sind die Pläne
Lehmann verweist darauf, dass er inzwischen Kontakt zum Landesamt für Denkmalpflege aufgenommen habe. "Mir war es wichtig, die Bestätigung, dass der Güterbahnhof auch aus Gründen des Denkmalschutzes nicht erhaltenswert ist, Schwarz auf Weiß vorliegen zu haben. Wir warten nun die Prüfung des Gebäudes ab und haben anschließend eine klare Faktenlage, auf deren Grundlage wir dann weiter an der Realisierung unserer Vorhaben arbeiten können", so der Oberbürgermeister, der die Stadtratsfraktionen bereits im Vorfeld, im Rahmen einer Ausschusssitzung, über diesen Schritt informiert habe.
Nach den Vorstellungen der Universität soll der Campus in Kulmbach eng mit der Stadt vernetzt sein, ein Ort der Forschung und der Begegnung werden, lebendig und grün. Nach den Vorstellungen der Stadt sollen die Verkehrsflüsse rund um das Gelände deutlich entzerrt werden.
Es wird in der Mitteilung auch darauf hingewiesen, dass die Entscheidung für einen Universitäts-Standort in Kulmbach mit bis zu 1000 Studierenden und etwa 20 Professuren "prägend für die weitere Stadtentwicklung" sei: Veränderungen im Stadtbild, in der Verkehrsführung und der gesamten Infrastruktur seien die Folgen einer solchen Entscheidung.