"Kulmbach am Main" hat keine Chance!

1 Min
So ein Ortsschild wird es in Kulmbach nicht geben. Von einer Namensänderung hält der Kulmbacher Stadtrat nichts.
So ein Ortsschild wird es in Kulmbach nicht geben. Von einer Namensänderung hält der Kulmbacher Stadtrat nichts.

Von einer offiziellen Namensänderung hält der Kulmbacher Stadtrat nichts. Die Stadt sei unverwechselbar.

Soll die Stadt Kulmbach ihren Namen ändern und sich künftig Kulmbach am Main nennen? Darüber gehen in Kulmbach und bei den Touristen die Meinungen auseinander. Der Stadtrat signalisierte am Donnerstag für den Vorschlag der FPD jedenfalls keine Zustimmung.


Touristische Marke

Thomas Nagel (FDP) begründete seinen Antrag damit, dass der Zusatz Kulmbach als touristische Marke aufwerten würde - wie bei Rothenburg ob der Tauber oder Neustadt an der Weinstraße.
So könne man Kulmbach leichter mit dem - zum Beispiel von der Wetterkarte bekannten - Mainzusammenfluss in Verbindung bringen.

Die Meinung der Stadtratsmehrheit brachte Wolfram Brehm (CSU) zum Ausdruck, der Nagels Anregung "sehr sympathisch" fand. Er riet von einer offiziellen Namensänderung aber ab, weil die Kosten nicht zu kalkulieren sind. Was in Frage komme, sei die touristische Nutzung. Da müsste man von Fachleuten klären lassen, ob so eine Strategie der Stadt etwas bringt. Deshalb schlug Brehm vor, über die Idee im Tourismusausschuss zu diskutieren. Überdies sei Kulmbach nicht mit Neustadt vergleichbar: "Neustadt gibt es viele, da braucht man eine Konkretisierung, aber es gibt - und das ist das Schöne - nur ein Kulmbach."

So sah es auch Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU), der sich gegen eine generelle Umbenennung aussprach. "Kulmbach heißt seit vielen hundert Jahren so", betont er und hielt eine Verwendung des neuen Begriffs in der Tourismuswerbung für möglich. "Aber das kostet auch Geld, wenn man's g'scheit machen will."


Drei-Main-Stadt

Hans-Dieter Herold (Die Grünen/Offene Liste) rief den vom früheren Oberbürgermeister Erich Stammberger (†) geprägten Begriff der Drei-Main-Stadt in Erinnerung. Denn im Stadtgebiet von Kulmbach treffen ja Weißer und Roter Main zusammen und bilden den dann vereinigten Main. Die Bezeichnung als Drei-Main-Stadt wäre seiner Ansicht nach attraktiver. Insgesamt, so Herold, "ist alles zu begrüßen, was Kulmbach als Tourismusort nützt".