Krupp-Fan Oliver Mahlo veranstaltet im Juni in Kulmbach ein Treffen historischer Nutzfahrzeuge. Mit dabei sind auch ganz schwere Lastkraftwagen.
Oliver Mahlo hegt eine glühende Leidenschaft und die heißt "Krupp". Zwei dicke Aktenordner hat er bei seinem Besuch in der BR-Redaktion mitgebracht. In dem einen: Briefe, Namenslisten, Zeitungsausschnitte. Der andere: voll mit Fotos. Fotos von Werkhallen, Gebäuden, Motoren, Lastwagen. Und über allem immer ein Name: Krupp.
Oliver Mahlo kennt die Geschichte des Unternehmens wie kaum ein Zweiter, kann jede Menge erzählen zu den Werken und zu den Lastwagen, die dort gebaut worden. Schon in früher Jugend, so berichtet er, habe er sich für Autos interessiert, als Jugendlicher dann vor allem für Lastwagen. "1984 habe ich dann den ersten 'Titan' gesehen und war sofort begeistert."
Ein echter Fan
Seitdem ist der heute 56-Jährige, der aus dem Ruhrgebiet stammt und mittlerweile im Landkreis Trier-Saarburg lebt, im Krupp-Fieber. Er recherchiert Fakten, sammelt Fotos, sucht nach Zeitzeugen - und ist nun auch Organisator des großen Krupp-Nutzfahrzeuge-Treffens, das vom 21. bis 23. Juni in Kulmbach stattfinden wird. Rund 30 Fahrzeuge werden erwartet, vielleicht auch mehr: "Da wird zurzeit in einigen Hallen noch restauriert", sagt Mahlo. "Schauen wir mal, was bis dahin noch fertig wird."
Warum findet dieses Treffen ausgerechnet in Kulmbach statt? Weil die Firma Krupp den "Titan", den "Mustang", den "Büffel" und andere Fahrzeuge zeitweise in Kulmbach produziert hat.
Während des Zweiten Weltkriegs hatte Krupp die Produktion 1943 vom umkämpften Ruhrgebiet ins Elsass verlegt. Wenige Monate vor Kriegsende, nach der Invasion der Alliierten in der Normandie, erschien wohl auch dieser Standort nicht mehr sicher. Das Werk wurde 1944 nach Kulmbach evakuiert und fortan wurden hier im Unima-Gebäude am Bahnhof in den "Südwerken", wie sich das Unternehmen nach Kriegsende nannte, vor allem schwere Lastwagen hergestellt.
1950 brachten die "Südwerke" den "Titan" auf den Markt. Der Lastwagen mit der auffällig langen Haube hatte einen von Krupp entwickelten Zweitakt-Dieselmotor mit 190 PS, ab 1951 dann sogar mit 210 PS - und war damit der stärkste deutsche Lastwagen.
Für das Unternehmen blieb Kulmbach freilich nur eine Episode. Die drei Südwerke-Standorte sollten an einem zusammengeführt werden; ein geeignetes Baugelände hatte die Unternehmensleitung schon ins Auge gefasst.