Die Sanierung der Industriebrache in Stadtsteinach geht in die nächste Runde. Roland Röttgen und Thomas Pfändner haben schon Mieter gefunden.
Als die beiden Unternehmer Roland Röttgen und Thomas Pfändner vor einem Jahr das 15 000 Quadratmeter große ATS-Gelände in Stadtsteinach gekauft haben, wussten sie, dass eine Menge Arbeit mit einer Revitalisierung verbunden sein würde. Fünf Jahre haben sie veranschlagt.
Zwei Hallen sind schon fertig
Inzwischen ist viel passiert. Die Hallen sind zwar äußerlich noch immer mit Graffiti verziert, doch im Inneren sind sie nicht wiederzuerkennen. Sie wurden freigeräumt. Unzählige Container Müll und Aktenmaterial wurden entsorgt. Die Gebäude sind entkernt und mit neuen Dächern versehen worden. "Zwei Hallen sind schon fertig", lacht Roland Röttgen.
Probleme mit Altlasten hat es bislang im Zuge der Sanierungsarbeiten nicht gegeben. Denn die Stoffe, die im Boden festgestellt worden sind, liegen wie in einer Wanne, sind durch Lehmschichten getrennt. Außerdem wurde der Boden nicht angetastet.
Kein Platz für Wohnmobile
Vor zwölf Monaten wollten Röttgen und Pfändner mit ihrer Firma P+R die Hallen noch an Wohnmobilbesitzer vermieten. Als Winterunterkunft für die teuren Gefährte. Doch inzwischen ist alles anders gekommen. Denn die beiden sanierten Hallen dienen inzwischen einem Großunternehmen aus dem Landkreis Kulmbach als Lager. "Jetzt haben wir eben nicht lauter einzelne Ansprechpartner, sondern einen. Das ist doch auch nicht schlecht", sagt Röttgen.
Auch andere Dinge haben sich anders entwickelt als angedacht. So wollten Röttgen und Pfändner einst einen Baumarkt auf dem alten ATS-Gelände ansiedeln. Dies wäre die ideale Ergänzung zu den Baumaschinen gewesen, die P+R verleiht. "Aber da waren andere schneller", sagt Röttgen.
"Da kriegen wie einige Zimmer unter"
Aktuell arbeitet Architekt Hans Spindler die neue Idee des Investorengespanns aus: Das ehemalige Verwaltungsgebäude soll sich in ein Bettenhaus verwandeln: "Wir wollen für zwanzig Arbeiter Zimmer mit Duschen und Toiletten einbauen. Jeder hat seinen eigenen Fernseher, es gibt aber auch einen Gemeinschaftsraum", erklären die Investoren das Konzept. Das Bettenhaus wäre 70 Meter lang und zehn Meter breit. "Da kriegen wir einige Zimmer unter", so Pfändner.
Ohne die Arbeitszeit einzurechnen, hat P+R bereits 800 000 Euro in die Brache investiert. "Wir wussten ja, dass es eine Menge Arbeit ist. Wir haben von vornherein fünf Jahre für die komplette Sanierung eingeplant", so Röttgen. Das Bettenhaus soll noch in diesem Jahr realisiert werden.
Die Firma P+R hat aktuell 14 Beschäftigte. Zum Fuhrpark gehören 14 Laster, ein Hubsteiger, ein Bagger, eine Kehrmaschine, eine Radlader und eine mobile Betonmaschine mit Förderband. "Wir haben mit den Baufirmen aus der Gegend zum Glück langfristige Verträge. Und die Betonmischanlage ist auch schon vorgebucht. Aber erst brauchen wir sie einmal hier", sagt Röttgen und krempelt die Ärmel hoch. Denn auf dem riesigen Gelände gibt es noch viel zu tun.