25 Hobbyköche unterschiedlicher Nationen kamen ins museumspädagogische Zentrum nach Kulmbach, um türkische und afrikanische Spezialitäten herzustellen. Sie hatten viel Freude und ließen es sich am Ende schmecken.
In zwangloser Runde trafen sich zum Auftakt der interkulturellen Woche 25 Hobbyköche im museumspädagogischen Zentrum. Ilknur Güvenilir und Zöhre Özhan von der türkischen Gemeinde zeigten, wie man Weinblätter und das türkische Engelshaar-Dessert Künefe zubereitet. Und die Afrikanerin Halimatou Camara hatte frittierte Kartoffel-Hackfleischbällchen mit Auberginen-Soße, afrikanisches Gemüse und Rindfleisch mit Erdnusssoße im Repertoire.
Was Neues probieren Christina Hübner und Johanna Braes interessierten sich sofort für die afrikanische Küche interessiert. "Wir wollten uns das mal anschauen und einfach mal etwas Neues probieren", sagt Christina Hübner.
Sie schlägt Eier in eine Schüssel und paniert dann die bereits vorbereiteten Hackfleisch-Kartoffelklöße.
"Die halten wohl durch die Kartoffeln und das Hackfleisch zusammen", mutmaßen die beiden Frauen. Lauchzwiebeln, Knoblauch, Salz und Pfeffer sorgen für die richtige Würze. "Das Fett ist schon heiß genug, soll ich die Bällchen schon frittieren?", fragt Sylvia Krug in die Runde. Auch sie ist beim Kochkurs mit dabei.
"Ich finde es interessant, mal was ganz anderes zu machen", sagt Sylvia Krug und frittiert mit großem Gezische die Bällchen. Dann werden sie auf Küchenpapier von überschüssigem Fett befreit und warm gehalten, bis die Soßen fertig sind. Die Soßen sind bei der afrikanischen Küche der Clou. So wird zu den Kartoffel-Hackfleischbällchen eine Auberginensoße mit Knoblauch, Tomaten und Zwiebeln gereicht.
Und Domada - das ist buntes Gemüse, das mit Erdnussbutter unvergleichlich lecker schmeckt, bereitet Halimatou Camara auch zu.
Doch nicht weniger aufwändig ist die türkische Küche. Die Frauen der türkischen Gemeinde in Kulmbach sind schon ein fester Bestandteil, wenn es ums gemeinsame Kochen bei der interkulturellen Woche geht, verrät die Migrationsbeauftragte der Caritas, Andrea Boujjia.
Ilknur Güvenilir und Zöhre Özhan zaubern gefüllte Weinblätter. "Ich habe die noch nie gegessen", sagt Amelie Brehm, ist aber schon gespannt. Und weil sie mit 15 Jahren eine der jüngsten Teilnehmerinnen ist, darf sie die Reismasse auch abschmecken. Roh natürlich. "Schmeckt nach Knoblauch", sagt Amelie fachmännisch und würde auf keinen Fall noch schärfer nachwürzen.
"Ich koche zu Hause auch international. Ich habe mal indisches Curry gemacht", erzählt Amelie Brehm.
Und ihre Mutter Elke ist ohnehin türkeibegeistert. Sie hat sogar an der Volkshochschule türkisch gelernt. "Ich habe mal Geburtstag gefeiert nur mit türkischen Gerichten. In der Türkei wird viel Gemüse gemacht, Fleisch wird kurz angebraten - das schmeckt uns. Aber ich liebe auch die klassischen türkischen Süßspeisen", schwärmt Elke Brehm.
Leckere Weinblatt-Röllchen Das Gute ist, dass es alle Zutaten für die türkischen Gerichte in Kulmbach zu kaufen gibt. Sogar frische Weinblätter. Die werden kurz anblanchiert. Dann wird die Knoblauch-Chili-Tomaten-Reismasse noch in roher Form in die Blätter gewickelt. Alle Frauen helfen zusammen. Bald geht es auch den Deutschen schnell von der Hand.
Seitlich müssen die Weinblätter eingeschlagen werden, damit die Reismasse nicht herausquellen kann.
Schön straff gewickelt müssen sie werden, zeigen die beiden türkischen Frauen, wickeln Hunderte von Weinblättern und schichten sie akkurat in einen Riesentopf. "Sie sind schon einige Tage haltbar - vor allem, wenn man sie ohne Fleisch macht", sagt Zöhre Özhan. Der Clou bei den Weinblättern ist, dass man sie erst wickelt und dann kocht. Denn dann quillt der Reis auf, die Weinblätter werden schön prall gefüllt und der Reis bleibt fest. "Umgekehrt geht nicht", lacht Zöhre Özhan.
Beim internationalen Kochen haben die türkischen Frauen außerdem ein typisch türkisches Dessert dabei. Feine Engelshaar-Nudeln aus Fadenteig und Mozzarella werden mit Zuckersirup gemischt, mit Butter übergossen und überbacken.
Doch am meisten Spaß haben die Kochinteressierten beim Probieren und beim kulturellen Austausch.
Alle sind sich einig: Eigentlich könnte man auch zu Hause einmal die ungewöhnlichen Spezialitäten probieren. Bei der interkulturellen Woche kommen immer andere Spezialitäten auf den Tisch - auch phi lippinische, kroatische oder persische Gerichte standen schon auf dem Speiseplan.