Der Zeitplan für die neue Kita im Kulmbacher Ortsteil Blaich ist eng. am Dienstag wurden die ersten Haus-Module montiert.
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, das Fundament steht: Jetzt geht es zügig voran mit dem Neubau des Blaicher Kindergartens. Nachdem die Erschließungs-, Straßenbau-, Erd- und Auffüllungsarbeiten abgeschlossen sind und letzte Woche die Bodenplatte betoniert wurde, hat die Firma Max Bögl mit dem Aufbau ihrer Haus-Module begonnen. Die Montage soll Ende der Woche abgeschlossen werden. Nächste Woche beginnen dann schon die Dach- und Abdichtarbeiten.
Die Modulbauweise ermöglicht eine besonders schnelle Umsetzung des Bauprojekts, so Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) bei einem Pressetermin auf der Baustelle. Das ist wichtig, denn die Zeit drängt. Schon zum 1. September soll der neue Kindergarten bezugsfertig sein. "Ob wir das schaffen, hängt von vielen Faktoren ab, nicht zuletzt auch vom Wetter.
Notfalls müssen wir für eine oder zwei Wochen noch eine Übergangslösung finden."
Wenig Zeit, viel zu tun
In so kurzer Zeit einen Kindergarten-Neubau auf die Beine zu stellen, sei "eine hochkomplizierte Angelegenheit" gewesen, so Schramm. Es gehe schließlich nicht allein um die Planung und die zügige Umsetzung, sondern auch um die nötigen Genehmigungen, die Finanzierung und verbindliche Förderzusagen. Und das alles in einer Projektzeit von nur sieben Monaten.
Ab Herbst werden die Paul-Gerhardt-Kinder in der Blaich untergebracht. Ihr Kindergarten in Weiher ist in der Nacht zum 31. Juli 2015 abgebrannt. Seither sind die Gruppen übergangsweise verteilt auf die Kindergärten Kreuzkirche, Waaggasse (Petrigemeinde) und Friedenskirche.
Dank des Neubaus in der Blaich können die Kinder nun bald wieder zusammensein.
Sobald die Weiherer Kita aufgebaut ist, werden die "Paulis" noch einmal umziehen. Danach steht der Blaicher Kindergarten den Mädchen und Jungen des Kindergartens Auferstehungskirche zur Verfügung, deren Einrichtung nicht mehr den heutigen Standards entspricht. Die Blaicher Krippenkinder ziehen schon dieses Jahr im September mit ins neue Haus ein.
Die Baukosten für den städtischen Kindergarten, der von der "Die Kita" betrieben wird, belaufen sich auf 1,7 Millionen Euro netto (inklusive aller Planungsleistungen). 57 Prozent davon trägt die Stadt Kulmbach. Das sind rund 957 000 Euro. Das Haus bietet Platz für 75 Kindergartenkinder (drei Gruppen) und zwölf Krippenkinder.
Komplett barrierefrei
Das Platzangebot in dem einstöckigen und komplett barrierefrei gestalteten Kindergarten sei großzügig.
"Wir haben eine Gesamtfläche von rund 710 Quadratmetern und liegen damit 13 Prozent über der gesetzlich geforderten Regelgröße", erläuterte Schramm. Die Raumgestaltung ermögliche es den Trägern, verschiedene pädagogische Konzepte umzusetzen.
Der Standort an der Ecke Blaicher Straße/Friedrich-Ebert-Straße zeichne sich durch optimale Verkehrserschließung aus, so der OB. Parkbuchten direkt vor dem Eingang sorgen für Sicherheit beim Bringen und Abholen der Kleinen. Ein weiterer Parkplatz sei hinter den Außenanlagen geplant. So gehen den Anwohnern durch den Kindergarten-Neubau nicht nur keine Parkplätze verloren, es stehen abends und an den Wochenenden sogar mehr Stellflächen zur Verfügung.
Ein großes Lob sprach Henry Schramm den Mitarbeitern der Stadt für ihr großes Engagement für das Projekt aus, insbesondere Bernd Ohnemüller und Hartmut Arndt vom Hochbauamt.
System Fertigarage?
Beim Betrachten des Fotos drängt sich die Frage auf, ob es sich bei dieser Modulbauweise vielleicht um eine Fertigaragenkonstruktion handelt, die später außenseitig noch mit etwas Styrophor gedämmt wird. Dann wäre es die wohnklimatisch schlechteste Lösung für einen KiGa. Innen Beton, der fast keine Feuchtigkeit aufnimmt. Außen eine Kunststoffhaut, die im Brandfall äußerst problematisch ist. Dazu noch PVC-Fenster und damit es nicht so auffällt, wie einfach die Konstruktion gestrickt ist, schöne farbige Tapeten oder einen bunten Anstrich (mit viel Lösungsmittel). Wichtig ist nur, dass der Kosten- und der Terminplan (Einweihungsfeier!) eingehalten wird. Hoffentlich irre ich mich, weil das Bauvorhaben vom OB doch als "eine hochkomplizierte Angelegenheit" bezeichnet wurde und nicht als schnelle Billiglösung.