Junge Leute haben Wünsche an die Gemeinden

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Wer wollte, konnte sich bei der Zukunftswerkstatt von KJR-Hoffotograf Jannik Wagner im vollen Königsformat ablichten lassen. Foto: Klaus Klaschka
Wer wollte, konnte sich bei der Zukunftswerkstatt von KJR-Hoffotograf Jannik Wagner im vollen Königsformat ablichten lassen. Foto: Klaus Klaschka
Zukunftswerkstatt in Untersteinach Foto: Klaus Klaschka
Zukunftswerkstatt in Untersteinach Foto: Klaus Klaschka
 
Zukunftswerkstatt in Untersteinach Foto: Klaus Klaschka
Zukunftswerkstatt in Untersteinach Foto: Klaus Klaschka
 
Zukunftswerkstatt in Untersteinach Foto: Klaus Klaschka
Zukunftswerkstatt in Untersteinach Foto: Klaus Klaschka
 

Der Nachwuchs aus Untersteinach, Ludwigschorgast, Kupferberg und Guttenberg konnte bei der Aktion unter Leitung des Kreisjugendrings seine Wünsche äußern.

"Des Bänkla an der Peuntwiese" ist ein beliebter Treff für Jugendliche in Untersteinach. Das Bänkla soll mindestens überdacht werden. "Am besten ein Häuschen drum herum bauen", wäre den Jugendlichen recht. Er wird den Wunsch dem Gemeinderat vortragen, versprach Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) den jungen Leuten. Und für die gewünschte Party hat Ludwigschorgast unter dem Rathaus einen passenden Raum, bot Bürgermeisterin Doris Leithner-Bisani an.

40 von 250 Jugendlichen in der VG Untersteinach waren am Freitag zur Zukunftswerkstadt des Kreisjugendrings (KJR) in die Untersteinacher Turnhalle gekommen. Die Veranstalter hatten zwar mehr erhofft. Am Ende war man aber doch froh drum. Denn im kleinen Kreis konnte man konzentrierter arbeiten. In der großen Masse hätte sich wahrscheinlich viel verlaufen.

Doch Volker Schmiechen setzt auf Mundpropaganda: "Sagt es euren Freunden und Freundinnen weiter. Außerdem kommt ins Rathaus, wenn ihr Wünsche, Ideen und Beschwerden habt. Jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr ist Sprechstunde."

Die Besucherzahl hatte auch einen Vorteil: die Pizza reichte, und bei der Verlosung am Schluss bekam jeder einen Preis.

Doch darum ging es nicht beim Treffen von Jugendlichen und KJR und den Bürgermeistern aus Untersteinach, Ludwigschorgast, Kupferberg und Guttenberg. Mit seinen Zukunftswerkstätten tourt der Kreisjugendring - nach Anforderung durch die Kommunen - durch den Landkreis. Bisher nahmen zwölf von insgesamt 21 Städte und Gemeinden das Angebot an.

"Riesig stolz" war Jürgen Ziegler, der Leiter der Landkreisjugendarbeit und Geschäftsführer des Kreisjugendrings, als das KJR-Projekt im vergangenen Jahr unter 904 Teilnehmern aus ganz Deutschland auf Platz 8 des Deutschen Engagementpreises landete. Von den bisherigen Preisgeldern würde der KJR durchaus kleinere Zuschüsse als Anschubfinanzierung für Projekte in den Kommunen beisteuern, kündigte Jürgen Ziegler an.

Die Vorbereitungen für die Veranstaltungen sind ziemlich umfangreich: Das ganze Drumherum mit stabilen Kartons als Hocker, die Saft-Cocktailbar, Namensanhänger, Lose, die Lautsprecheranlage müssen antransportiert werden. Und Memo-Tafeln für drei Themenbereiche auf vier Gemeinde-Gruppen waren herzurichten.

Dort wurden die Ideen der Jugendlichen auf Haftzetteln gesammelt. Die werden in den nächsten Tagen noch einmal analysiert und zusammengefasst und in einer der nächsten Sitzungen der Verwaltungsgemeinschaft (VG) vorgetragen. Denn das Treffen mit den Jugendlichen war keine Unterhaltungsveranstaltung. Es soll ja in der VG etwas im Sinn der Jugendlichen geschehen.

Fünf Wunsch-Schwerpunkte hatten sich nach drei Stunden Kopfzerbrechen schon einmal herauskristallsiert: Eine "Überdachte Bank/Grillplatz/Jugendraum" braucht man in allen vier Gemeinden. Außerdem "Ferienangebote" wie Ausflüge, Kurse und Zelten; auch extra "Angebote für Mädchen" über Kosmetik und Treffpunkte zum Schnattern - und eine Skaterbahn. Schließlich soll auch mal eine "Party mit allen 4" (allen Jugendlichen aus den vier VG-Gemeinden) stattfinden.

Auf einer langen Papiertischdecke konnten die jungen Leute in der Abteilung "wenn ich König wär ..." zunächst ihre Wünsche aufschreiben. Was ihnen einfiel: von Schwimmbad, Badeweiher bis bessere Busverbindungen mit einem fetten Kringel außen herum. Und Paint-Ball-Halle, Fahrradweg nach Guttenberg/Ludwigschorgast, Party von 9 bis 12, aber auch Party FSK 16. Und wer wollte, konnte sich dort von "Hoffotograf" Jannik Wagner auf einem Thron im vollen Königsornat ablichten lassen.

In der zweiten Abteilung ging es dann darum, was die Jugendlichen ganz konkret in ihrem Ort am liebsten haben würden. Dabei musste man schon konkreter überlegen, was denn überhaupt wo möglich ist. Und in der dritten Abteilung ging es um "Aktionen", also Veranstaltungen, die man gerne hätte.

Man muss sich auch zum persönlichen Engagement bereit erklären. "Bonsai" alias Stefan Lehner verlangte dort mit dem Nachdruck seiner ganzen Statur, dass sich die Jugendlichen auch zum weiteren Mitmachen bereit erklärten: per Handy, Mail oder Whatsapp.

Zum Schluss des Treffens wurden schließlich von Moderatorin Hella Vogel-Ebert die Verantwortlichen der vier Kommunen auf das Versprechen festgenagelt, sich um die Wünsche ihrer Jugendlichen zu kümmern.
Mit den Busverbindungen, ergänzte der Guttenberger Bürgermeister Eugen Hain, ist mit dem Landkreis erst einmal nichts erreicht worden; für Radwege brauche man noch Zuschüsse, ein Dorftreff soll in Guttenberg ja entstehen, und WLAN ist zumindest in Arbeit.