Das Ergebnis der Jugendbefragung beschäftigte den Gemeinderat in Himmelkron.
Das kommt auch selten vor, dass der Gemeinderat nur elf Punkte auf seiner Tagesordnung zu bewältigen hat. Und dann musste Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) am Dienstagabend auch noch drei Punkte kurzfristig von der Tagesordnung nehmen, weil zwei Bauanträge nicht rechtzeitig eingingen und bei der beabsichtigten Vergabe von Bauleistungen für die Straßensanierungen 2017 nicht alle Angebote vorlagen. Das Gremium hatte dennoch einige Entscheidungen zu treffen und im Mittelpunkt der Sitzung stand die Vorstellung der Auswertung der Jugendbefragung 2017.
Gemeinderat Sebastian Herrmann (CSU), der den Gemeinderat mit einer ausgesprochen professionellen Präsentation der Daten beeindruckte, sprach von einem guten Zeugnis, das die Jugendlichen der Gemeinde Himmelkron ausstellten: "In den Aussagen spiegelt sich auch wider, dass unsere Jugendlichen gerne hierbleiben wollen."
Bereits die Rücklaufquote von mehr als 50 Prozent hielt Gemeinderat Sebastian Herrmann für bemerkenswert. In der Auswertung wurde unter anderem gefragt, welche Himmelkroner Vereine mit Kinder- und Jugendgruppen bekannt sind. Mit 109 und 95 Antworten lagen der TSV Himmelkron und die Wasserwacht an der Spitze, gefolgt von den Feuerwehren aus Himmelkron und Lanzendorf mit 82 und 80 sowie dem SV Lanzendorf mit 78 Antworten. Nahezu alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben an, dass sie in einem der aufgezählten Vereine aktiv sind. Allein 56 beim TSV Himmelkron.
Das örtliche Freizeitangebot wurde durchwegs als "sehr gut" und "gut" bewertet. Am besten kamen dabei die Bücherei im Grampp-Haus, die Fußballvereine, die Schülerolympiade, die Jugendfeuerwehr und die Ablegung von Sportabzeichen weg. Es wurden aber auch Verbesserungsvorschläge eingebracht. So wünschten sich die Jugendlichen bessere Turngeräte für das Turnen beim TSV, einen Skaterpark und einen Jugendtreff. Weitere Wünsche waren ein Gestell, auf dem man klettern kann, eine Tischtennisplatte am Bolzplatz in Gössenreuth, einen Basketballplatz, einen Radweg auf der alten Bahnstrecke, eine "Dirt-Bike-Strecke", eine Fußgängerampel mit einem barrierefreien Übergang zwischen Rewe und dem DM-Markt. Schließlich wurde auch eine regelmäßige Buslinie von Himmelkron nach Trebgast für sinnvoll gehalten.
WLAN-Hotspots
Die Frage, wie kann der Freizeitpark am alten Bahnhof aufgewertet und neu gestaltet werden, forderte die Jugendlichen besonders heraus. Die meisten Teilnehmer wünschten sich dort Sitzplätze, eine Tischtennisplatte, eine Kletterwand, einen zweiten Basketballkorb, eine Halfpipe, Hockeytore und eine Grillplatzmöglichkeit. Und angeregt wurden eine Wand zum legalen Sprayen, eine glatte Bodenfläche für Rollerskates, eine Seilbahn, eine "Dirt-Bike-Strecke", eine Umzäunung des Geländes und auch mehr Mülleimer.
Groß war das Interesse nach der Einrichtung von öffentlichen WLAN-Hotspots. Als Standorte wurden das Schwimmbad Himmelkron, der Grießplatz in Lanzendorf und der Partnerschaftsplatz favorisiert. Zum Lebensort Himmelkron waren die Fragen und auch das Voting der Teilnehmerinnen und Teilnehmer interessant: "Mir gefällt es in Himmelkron" - 93 Prozent. "Wenn ich könnte, würde ich hier wegziehen" - 12 Prozent. "In Himmelkron ist etwas für mich geboten" - 74 Prozent. "Ich habe das Gefühl, dass der Gemeinde die Zukunft der Jugendlichen wichtig ist" - 80 Prozent.
"Auf gutem Weg"
Bürgermeister Gerhard Schneider würdigte die Arbeit der Jugendbeauftragten mit Sebastian Herrmann an der Spitze und stellte fest, dass die Jugendbefragung dem Gemeinderat wichtige Orientierungshilfen gebe: "Die Präsentation hat deutlich gezeigt, dass die Gemeinde im Bereich der Angebote auf einem guten Weg ist, aber auch noch einiges gemacht werden muss." Hier sprach Schneider den Skaterplatz an, dabei stehe fest, dass einiges Geld in die Hand genommen werden müsse, um die Wünsche der Jugendlichen zu erfüllen. Gemeinderat Rudi Gumtow (SPD): "Wir sollten unsere Jugendlichen da nicht enttäuschen und die Wünsche nach und nach auf die Beine bringen. Hier kommen einige Tausend Euro auf die Gemeinde zu." Was den Skaterplatz angeht, forderten 2. Bürgermeister Harald Peetz (CSU) und Manuel Gumtow (FW) ein Konzept, das auch eine Raumaufteilung zum Inhalt hat. Hier wurde die Verwaltung beauftragt, eine Planung vorzubereiten und Kostenangebote einzuholen. Die weniger kostenintensiven Wünsche der Jugendlichen sollen noch im Laufe dieses Jahres erfüllt werden.