Jugendbildungsstätte: Vieles spricht für die Weihermühle

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Sie setzen sich dafür ein, dass das Jugendtagungshaus Weihermühle bei Mainleus zur Jugendbildungsstätte ausgebaut wird: (von links) Diakon Stefan Ludwig, Landessynodalin Christina Flauder und Dekan Thomas Kretschmar. Foto: Jürgen Gärtner
Sie setzen sich dafür ein, dass das Jugendtagungshaus Weihermühle bei Mainleus zur Jugendbildungsstätte ausgebaut wird: (von links) Diakon Stefan Ludwig, Landessynodalin Christina Flauder und Dekan Thomas Kretschmar. Foto: Jürgen Gärtner
Die Weihermühle im Markt Mainleus könnte zur Jugendbildungsstätte ausgebaut werden. Foto: Jürgen Gärtner
Die Weihermühle im Markt Mainleus könnte zur Jugendbildungsstätte ausgebaut werden. Foto: Jürgen Gärtner
 

Im Juli soll die Entscheidung fallen: Wer bekommt die Jugendbildungsstätte der ev. Landeskirche in Oberfranken? Kulmbach und Coburg wollen den Zuschlag.

Für das evangelisch-lutherische Dekanat Kulmbach ist klar: Die neue Jugendbildungsstätte der Landeskirche gehört in die Weihermühle bei Mainleus - aus vielerlei Gründen.

Eine Jugendbildungsstätte hat im Gegensatz zu einem Jugendtagungshaus den großen Vorteil, dass durch zusätzliche Sozialpädagogen ein eigenes Bildungsprogramm angeboten werden kann. Zum Beispiel in den Bereichen Ernährungm Natur- und Umweltarbeit, politische und Persönlichkeitsbildung, Friedensethik oder "Theologie für junge Leute".

Es sind nicht nur die Finanzen, die für den Landkreis Kulmbach sprechen, stellten bei einem Pressegespräch am Freitag Dekan Thomas Kretschmar, Diakon und Weihermühle-Geschäftsführer Stefan Ludwig sowie Landessynodalin Christina Flauder klar.

25 Millionen Euro für den Abriss der alten Jugendbildungsstätte und den Neubau in Neunkirchen bei Coburg (auf 30 Jahre gerechnet) stehen lediglich Investitionen von 13 Millionen Euro in der Weihermühle gegenüber. "Die Frage ist: Wie viel Geld kann die Kirche langfristig in solche Häuser investierten?", sagt Dekan Kretschmar und ist deshalb überzeugt, dass die Entscheidung schon aus diesem Grund zugunsten der Weihermühle fallen müsste.

Auch die 11 000 Übernachtungen im Jahr im Jugendtagungshaus Weihermühle sind eine Zahl, mit der das Dekanat Kulmbach punkten will. Für eine Jugendbildungsstätte würde das Haus mit seinen 82 Betten noch um 20 weitere Betten sowie einen zusätzlichen Veranstaltungsraum erweitert. "Der Anbau würde den laufenden Betrieb nicht einmal einschränken", erläutert der Dekan einen weiteren Pluspunkt.

Hinzu komme die Lage der Weihermühle im Herzen von Oberfranken. Der zentrale Standort sei von allen Richtungen gut zu erreichen, so Thomas Kretschmar weiter. Schon jetzt kämen Gruppen aus Coburg in die Weihermühle, würden Firmen ihre Lehrlingstage hier veranstalten.

Für Landessynodalin Christina Flauder ist zwar verständlich, dass Coburg nicht auf die Jugendbildungsstätte verzichten will, um die Einrichtung kämpft und sogar Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zu einem Gespräch eingeladen hat. Aber: "Man muss das Gesamtbild sehen und erkennen, was eine Zusage zugunsten von Coburg für die Finanzen der Landeskirche bedeutet." Flauder verweist auf die 40-jährige Geschichte des Jugendtagungshauses Weihermühle, das erst 2014 grunderneuert worden sei und sich in einem sehr guten Zustand befinde.

Dass sich die Einrichtung steigender Beliebtheit erfreut, ergänzt Dekan Kretschmar. Ende des Jahres werde wohl eine schwarze Null erreicht. Sollte die Jugendbildungsstätte in die Weihermühle einziehen, sei das eine Entwicklungschance für die ganze Region. Die Bildungslandschaft könnte mit einem Netzwerk mit den Städten, Landkreisen, Schulen und Firmen gestärkt werden.