Für den Wirsberger Bürgermeister Hermann Anselstetter wirft die geplante Verlegung der Abwassserdruckleitung noch viele Fragen auf.
Die Probleme beim Abwasserzweckverband der Schorgasttalgemeinden scheinen kein Ende zu nehmen. Eigentlich hat man mit den aufwendigen Beweissicherungsverfahren bei den Kontrollschächten, der Abwasserdruckleitung und den Pumpwerken genug Arbeit am Hals. Doch jetzt steht wegen des Baus der Ortsumgehung von Untersteinach auch noch die Umverlegung der Druckleitung und die damit verbundene Sicherung dieser Abwasserleitung an. Und da sind, wie Bürgermeister Hermann Anselstetter (SPD) in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates berichtete, längst nicht alle Fragen geklärt.
"Wahnsinniger Zeitdruck"
Anselstetter verwies auf die Sitzung des Kreisausschusses vom 29. Januar, in der das Staatliche Bauamt Bayreuth die Abwicklung der Großbaustelle "Ortsumgehung Untersteinach" vorgestellt hatte. "Ich war darüber sehr verwundert, denn der Landkreis Kulmbach ist kein Entscheidungsträger. Wir vom Abwasserzweckverband wurden dagegen überhaupt nicht informiert."
Bereits am 1. Februar habe man das Staatliche Bauamt um ein Gespräch gebeten. Dabei sei klar geworden, so Anselstetter, dass die Straßenbaubehörde unter einem wahnsinnigen Zeitdruck steht. "Wir haben eine schnellstmögliche Sitzung mit den fünf Gemeinden beantragt, bei der uns die Vertragsentwürfe für Straßenbenutzung und Entschädigung vorgelegt werden."
Wer trägt welche Kosten?
Es sei klar gewesen, dass es durch den Bau der neuen Talbrücke zu Beeinträchtigungen an der Abwasserdruckleitung kommen werde, doch es sei noch nicht klar, wer welche Kosten tragen müsse. Hinzu komme noch, dass der Abwasserzweckverband wegen des laufenden Verfahrens der Beweissicherung gehalten sei, keine Änderungen an der Abwasserdruckleitung vorzunehmen. "Wir haben deswegen auch beantragt, dass die Zustimmung vom Landgericht Bayreuth und auch vom Gutachter eingeholt werden muss, bevor überhaupt mit den notwendigen Arbeiten begonnen werden kann", so der Wirsberger Bürggermeister. Diese Zustimmung sei aber bislang noch nicht eingetroffen.
Am 29. Februar hat laut Anselstetter die beantragte Sitzung mit den Vertretern des Bauamts Bayreuth, der Gemeinden Untersteinach, Guttenberg, Ludwigschorgast, Kupferberg und Wirsberg sowie des Ingenieurbüros Miller aus Nürnberg stattgefunden. Ihn habe gewundert, dass dabei kein Wort von den Vereinbarungen gesprochen worden sei, die noch mit dem Abwasserzweckverband zu schließen sind: "Es waren viele Dinge noch ungeklärt. Ich wunderte mich darüber, dass sich das Staatliche Bauamt so hinstellt, als ob unsere Forderungen nach den entsprechenden Vereinbarungen nicht notwendig wären." Anselstetter sprach hier von einer unverantwortlichen Handlungsweise. Auf irgendwelche Oberflächlichkeiten unter Zeitdruck lasse sich die Marktgemeinde Wirsberg nicht mehr ein.
Angst vor Überraschungen
Die vertraglichen Vereinbarungen würden jetzt auf den Weg gebracht. Erst wenn alles in trockenen Tüchern und rechtlich geprüft sei und auch die Zustimmung vom Landgericht vorliege, werde der Abwasserzweckverband "grünes Licht" für die Arbeiten geben.
Herausgestellt habe sich auch, dass die Abwasserdruckleitung im Bereich einer Feldscheune beim Bahnübergang Untersteinach um vier Meter gegenüber dem Bestandsplan abweicht. Hier könne es nach den Worten von Bürgermeister Anselstetter durchaus noch Überraschungen geben.
Norbert Specht von der Bauverwaltung sprach noch die laufende Beweissicherung für die 50 Kontrollschächte im Bereich der Abwasserdruckleitung von Wirsberg nach Kulmbach an. 22 seien derzeit geprüft und fast alle wiesen die gleichen Mängel auf. Die Kosten für die Beweissicherung betragen laut Specht rund 70 000 Euro.
SV Cottenau bekommt Zuschuss
Der SV Cottenau erhält für den Einbau von Warmwasserspeicher im Sportheim einen Zuschuss von zehn Prozent der Kosten, die bei knapp 3000 Euro liegen.
Bürgermeister Hermann Anselstetter gab noch bekannt, dass die Führungskräfte der örtlichen Feuerwehren einen Bedarfsplan vorerst nicht für notwendig erachten.