Zwei Jahre ohne Neujahrskonzerte - das Highlight des Jahres in einer stets ausverkauften Stadthalle. "Das war schon bitter für uns." Zumindest soll nun das 170-jährige Bestehen des Vereins mit einem Konzert nachgefeiert werden - am 15. Mai auf der Naturbühne Trebgast und in Kooperation mit der Lehrer-Big-Band Bayern. Thomas Besand ist zuversichtlich, dass es nun wieder aufwärts geht: "Ich habe noch keine Absagen von Musikern, verstehe aber, wenn manche angesichts der hohen Inzidenzzahlen noch etwas vorsichtig sind."
Präsenz zeigen und Freude machen
Doch der Dirigent und Vorsitzender Roland Jonak sind sich einig: "Es ist an der Zeit, wieder Klang in die Welt zu bringen." Man werde zum Start sicher etwas kleinere Brötchen backen müssen, aber das sei nicht schlimm: "Hauptsache, man hört wieder von uns, und wir können den Menschen Freude machen."
Das ist auch der Wunsch des Gesangvereins Melkendorf. "Unser Chor hat in den Hochinzidenzphasen pausiert. Wenn die Regeln es zuließen, haben wir zwischendurch geprobt - wegen der Abstandsregeln oft im Sportheim." Dass es dort kein Instrument gibt, machte Chorleiterin Gudrun Dunkel die Arbeit schwerer. "Das braucht deutlich mehr Vorbereitung und ist anstrengender, weil ich alle Stimmen vorsingen muss."
Dennoch sei man relativ gut durch die Pandemie gekommen. "Um unsere Sänger und Sängerinnen nicht zu verlieren halten wir fleißig Kontakt über WhatsApp und Telefonate."
Der Gesangverein Neuenmarkt konnte seinen Chor nicht durch die Pandemie retten. Corona hat in diesem Fall allerdings lediglich eine Entwicklung beschleunigt, die sich schon in den Vorjahren abgezeichnet hat, sagt Vorsitzende Anette Balzar-Mohr. "Das Durchschnittsalter im Chor war sehr hoch, wir hatten kaum noch führende Stimmen. Wir haben den Singbetrieb eingestellt."
Ist an einen Neustart gedacht? "Das ist in diesen Zeiten sehr schwierig. Wenn, dann versuchen wir das zu einem späteren Zeitpunkt."
Ähnlich wie die Kirchenchöre haben die Posaunenchöre sich mit kleinen Ensembles über Wasser gehalten. "Der Bezirksposaunenchor mit rund 30 Bläsern hat noch Pause. Mit so vielen hätten wir selbst in der Petrikirche nicht auftreten können", sagt Chorleiter Hermann Weiß. "Bei unserem Posaunenchor in Neuenmarkt ist das einfacher. Da haben wir in kleineren Besetzungen gespielt."
Er hoffe, dass bald wieder alle dabei sind, "aber die Pandemie ist noch nicht vorüber".
Gerne erinnert sich Weiß an kreative Musik-Initiativen aus der Anfangszeit der Pandemie, wie das Balkonspielen: "Da haben wir abends vom Kirchturm runter und zum Fenster raus gespielt."