Im Werkausschuss der Stadtwerke kam zuletzt die Frage auf: Wie stark tangiert der Bau der Umgehung für Kauerndorf die Wasserversorgung der Kulmbacher? Ganz risikolos sei das Projekt nicht, sagt Werkleiter Stephan Pröschold.
2024 wird für Kauerndorf ein besonderes Datum: Dann erfolgt der Spatenstich für die Ortsumgehung und den dazugehörigen 750 Meter langen Tunnel, der die Anwohner vom Verkehr entlasten soll. Doch in jüngster Zeit mehren sich Stimmen, die Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Mammutprojekts äußern - und die auf potenzielle Gefahren hinweisen, etwa was die Trinkwasserversorgung für Kulmbach angeht. Wie schwer die Einwände wiegen, haben wir Stadtwerkeleiter Stephan Pröschold gefragt.
Der Umgehungsbau bedeutet einen starken Eingriff in das Gelände. Die Grünen haben bei einem Ortstermin auf die Wasserversorgung hingewiesen und auf mögliche Gefahren durch Bauschäden, immerhin tangiere das Bauwerk rund die Hälfte der Trinkwasserversorgung für die Stadt. Ist dem so?
Stephan Pröschold: Die Stadtwerke haben eine wasserrechtliche Genehmigung für die acht Tiefbrunnen im Weißmaintal zur Entnahme von 2,18 Millionen Kubikmeter Wasser. Neben den Tiefbrunnen betreiben wird als zweites Standbein der Versorgung das Quellgebiet "Perlenbachtal" zwischen Marktschorgast und Stammbach. Dort werden jährlich rund 1,9 Millionen Kubikmeter Trinkwasser gewonnen. Von diesen Mengen werden etwa 1,2 Millionen an andere Kunden geliefert (Marktschorgast, Fernwasserversorgung Oberfranken, Ködnitz, See). Der Trinkwasserverbrauch in der Stadt Kulmbach liegt bei 2,3 Millionen. Das Wasser aus den Tiefbrunnen und dem Quellgebiet wird in der Trinkwasseraufbereitungsanlage Kulmbach zusammengeführt und als einheitliches Trinkwasser im Stadtnetz verteilt.
Sehen Sie Gefahren für den Fortbestand der Versorgung durch die Bauarbeiten?
Eine Baumaßnahme im Trinkwasserschutzgebiet stellt generell eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung dar. Es werden durch die Eingriffe in den Untergrund Schutzschichten zumindest zeitweise entfernt beziehungsweise geschwächt, so dass hier möglicherweise Verunreinigungen in den Trinkwasserleiter eindringen können. Wegen der damit verbundenen Gefahr für die Trinkwasserversorgung der Stadtwerke war es daher absolut unabdingbar, dass alle Maßnahmen genauestens geplant wurden und während der Baumaßnahme auch so umgesetzt werden. So wurden lange vor dem Baubeginn mit dem Staatlichen Bauamt, den Fachbehörden Landratsamt, Wasserwirtschaftsamt und Gesundheitsamt sowie den Fachbüros Risikobeurteilungen durchgeführt und ein Monitoringkonzept zur Überwachung der Grundwasserleiter sowie eines Baustellenbetriebs entwickelt. Dieses Konzept wird auch während der Baumaßnahme weiter fortgeschrieben, so dass mit Baustellenbeginn eine bestmögliche Überwachung der Baustelle und des Grundwasserleiters möglich sind.
Was passiert im Fall der Fälle?
Im Falle einer Beeinträchtigung des Grundwasserleiters würde das stationäre und mit Fernübertragung eingerichtete Überwachungssystem zeitnah Alarm auslösen. Anschließend würden die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um ein Eindringen der Verunreinigung in den Grundwasserleiter zu verhindern und Sanierungen in den betroffenen Bereichen durchgeführt.
Die Spezialisten des Straßenbaumats Bayreuth haben alles in Griff. Natürlich auch das Risiko beim Trinkwasser. Sie haben noch nie ein Tunnel gebaut, wollen es aber einfach mal probieren. Sie haben doch bei den zu niedrigen Brückenhöhen über die Bahn dazu gelernt und werden beim Tunnel noch 1 m Höhe dazu geben. Und sie werden sicher auch den befürchteten Erdrutsch in Griff bekommen, auch hier haben sie aus der Autobahn bei Thurnau dazu gelernt. Und ob das Projekt 70 oder 500 Millionen kostet, ist doch eigentlich egal, finanziert wird es immer aus Steuergeldern und Preissteigerungen sind doch heute die Regel. Der Bahnhof Stuttgart ist doch ein gutes Beispiel. Und bis die Baustellen in Kauerdorf fertig sind, sind alle Verant6wortlichen in Rente oder nach oben befördert.