Ist der Enchenreuther Feuerteufel geschnappt?

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Ende Januar 2015 hat es auf dem Anwesen, in dem der Tatverdächtige wohnt, schon einmal gebrannt. An Wohnhaus, Garage und Scheune war da ein Sachschaden in Höhe von 25 000 Euro entstanden. Foto: Archiv/News5/Fricke
Ende Januar 2015 hat es auf dem Anwesen, in dem der Tatverdächtige wohnt, schon einmal gebrannt. An Wohnhaus, Garage und Scheune war da ein Sachschaden in Höhe von 25 000 Euro entstanden. Foto: Archiv/News5/Fricke

Nach einem Brand in Enchenreuth sitzt ein 41-Jähriger wegen des Verdachts der Brandstiftung in U-Haft. Staatsanwaltschaft und Kripo müssen nun auch klären, ob der Tatverdächtige weitere Feuer entfacht hat.

Das Polizeipräsidium Oberfranken und die zuständige Staatsanwaltschaft in Hof gaben gestern nur eine knappe Presseerklärung ab. Man habe einen 41-Jährigen wegen des Verdachts der Brandstiftung in Enchenreuth in Untersuchungshaft genommen, teilten diese mit.

Der Mann war bereits am Mittwoch vergangener Woche verhaftet worden, nachdem es im Helmbrechtser Ortsteil an der Landkreisgrenze zu Kulmbach wieder einmal zu einem Großeinsatz der Feuerwehr gekommen war. Im Kellergeschoss des Anwesens, das der 41-Jährige bewohnt, war Feuer ausgebrochen. Vor einem Jahr hatte es dort schon einmal gebrannt. Eine Scheune, eine Garage und das Wohnhaus waren Ende Januar beschädigt worden. Die Schadenshöhe lag damals bei rund 25 000 Euro.


Bewohner war nicht zuhause

In der vergangenen Woche war der 41-Jährige nicht zuhause, als die Wehren am Brandort eintrafen und mit Atemschutz die Flammen löschten. Der Mann konnte jedoch schon wenig später von den Beamten in Gewahrsam genommen werden - und landete schließlich, nachdem auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl erlassen wurde, in einer Justizvollzugsanstalt.

Für die Enchenreuther Feuerwehr, die von Kräften aus Presseck und Gösmes unterstützt wurde, war der jüngste Einsatz einer von vielen in den zurückliegenden Monaten. Ob die Wehr 2015 neun- oder gar zehnmal ausgerückt ist, das kann Kommandant Michael Keil spontan gar nicht sagen. "Wir waren ständig im Einsatz", sagt Keil, der weiß, dass seine Mannen oft gefordert war.

Glück hatte man in Enchenreuth im November, als es in der Frankenwaldstraße brannte. Ein Passant bemerkte zum Glück die Flammen, die auf einen Holzschuppen überzugreifen drohten, der nicht weit von einem Wohnhaus entfernt liegt. Der Mann konnte das Feuer löschen.
Bei einem Brand auf einem Lagerplatz wurde 2015 ein Bauwagen zerstört, auch wurde versucht, ein Getreidefeld abzufackeln. Ob es sich bei dem 41-Jährigen, der als Einzelgänger gilt, um den Täter handelt, der für diese Feuer verantwortlich ist?


"So lange nichts bewiesen ist ..."

In Enchenreuth glauben nicht wenige, dass der Mann auch die anderen Brände gelegt hat. "Doch so lange nichts bewiesen ist, will und kann ich dazu nichts sagen", erklärt ein Bewohner, der namentlich nicht genannt werden will.

Polizei und Staatsanwaltschaft beschränken sich auf die kurze Presseerklärung. Auf die Frage, ob der 41-Jährige in Verdacht steht, auch die anderen Feuer gelegt zu haben, gibt es keine Antwort. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft, so heißt es, dauern an.