Internet: Das flache Land soll schneller surfen

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Finanz-Staatssekretär Albert Füracker. Fotos: Jürgen Gärtner
Finanz-Staatssekretär Albert Füracker. Fotos: Jürgen Gärtner
Diskussionsrunde: Claus Huttner vom IT-Cluster Oberfranken, Moderatorin Anja-Maria Meister, HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Zimmer und IHK-Präsident Heribert Trunk.
Diskussionsrunde: Claus Huttner vom IT-Cluster Oberfranken, Moderatorin Anja-Maria Meister, HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Zimmer und IHK-Präsident Heribert Trunk.
 
OB Henry Schramm informiert über die Bedeutung des Internets bei Bauvorhaben.
OB Henry Schramm informiert über die Bedeutung des Internets bei Bauvorhaben.
 
OB Henry Schramm.
OB Henry Schramm.
 
Zum Schluss gab es ein Geschenk für den Staatssekretär - natürlich Kulmbacher Bier.
Zum Schluss gab es ein Geschenk für den Staatssekretär - natürlich Kulmbacher Bier.
 

Alle warten nur noch auf grünes Licht aus Brüssel, damit der Ausbau des schnellen Internets auch auf dem flachen Land in Angriff genommen werden kann. 1,5 Milliarden Euro will der Freistaat Bayern dafür in den nächsten vier Jahren zur Verfügung stellen.

Das Geld stammt aus einem neuen Förderprogramm, das derzeit zur Genehmigung bei der EU vorliegt. Was das Programm Neues bringt, das stellte am Donnerstagabend Finanz-Staatssekretär Albert Füracker beim zweiten oberfränkischen Breitbandgipfel im Kulmbacher Rathaus vor.

Ziel ist es, dort, wo die Telekommunikationsunternehmen nicht tätig werden, über die Kommunen den Breitbandausbau voran zu treiben. Weniger Bürokratie und eine bessere Beratung soll es im Gegensatz zum ersten Förderprogramm geben, damit die Städte und Gemeinden in den Genuss der Mittel kommen, erklärte Füracker vor zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kommunen.

Bis zu 90 Prozent der Kosten - maximal eine Million Euro - könnten übernommen werden. "Vor ein paar Jahren konnte sich noch niemand vorstellen, welche Bedeutung diesem Thema zukommt", stellte er fest.
Ziel sei es, flächendeckend Breitband internet mit 50 Mbits zur Verfügung zu stellen.

Das sei auch der große Unterschied zu dem ersten Förderprogramm, bei dem das Augenmerk nur auf Industriegebieten lag. "Es wird aber nicht jedes Dorf schaffen, eine Glasfaserleitung zu bekommen. Da wird dann die Funktechnik LTE greifen."

Staatssekretär Albert Für acker zeigte sich optimistisch, dass in den nächsten Wochen die Zustimmung für das Programm aus Brüssel erfolgt.

Wie wichtig schnelles Internet für Wohn- und Betriebsansiedlungen ist, stellte Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) heraus. "Die erste Frage gilt der Internetverbindung - noch vor dem Quadratmeterpreis." Denn mittlerweile sei jeder Lebensbereich vom Internet betroffen.

Für IHK-Präsident Heribert Trunk soll Oberfranken die Region werden, die beim Internetausbau in Bayern an der Spitze steht. "Und wer in Bayern vorne ist, der ist in Deutschland vorne."

Für HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Koller ist klar: "Das schnelle Internet entscheidet über die Wettbewerbsfähigkeit einer Region." Denn das weltweite Netz sei wichtig für die Kommunikation mit Kunden, Geschäftspartnern und Lieferanten sowie für das Übermitteln von technischen Daten und Konstruktionsplänen. "Das Datenvolumen steigt täglich."

Dass sich die Speicher-Technologie mehr und mehr ins Internet, in die so genannte Cloud, verlagert, erklärte Claus Huttner vom IT-Cluster Oberfranken. "Was nutzt aber die größte Cloud, wenn nur ein langsamer Zugriff darauf besteht?"

Bislang ist nur die Stadt Kulmbach im neuen Förderprogramm. Interesse besteht aber auch bei den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Untersteinach, in Stadtsteinach, Mainleus, Himmelkron, der Verwaltungsgemeinschaft Marktleugast mit Grafengehaig und in Neudrossenfeld.