Nach der Wasserverunreinigung wird weiter geforscht. Auch in den nächten Wochen wird das Wasser der Sanspareilgruppe deshalb gechlort werden.
Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht: Das Wasser im gesamten Leitungsnetz der Sanspareilgruppe wird weiter gechlort. Mindestens bis Mitte Januar, wie Wasserwart Harald Maisel mitteilt.
Rückblick: Im Trinkwasser waren Mitte Oktober coliforme Bakterien entdeckt worden. Bakterien, die für Gesunde unproblematisch sind, die bei geschwächten Personen jedoch zu Magen- und Darmproblemen führen können.
Erst gab es die Abkochanordnung
In Absprache mit dem staatlichen Gesundheitsamt in Kulmbach waren die Bürger in der Folge aufgefordert worden, das Wasser abzukochen. Diese Abkochanordnung galt für alle Ortschaften, die das Wasser von der Sanspareilgruppe beziehen: Das sind Wonsees, Schirradorf, Zedersitz, Großenhül, Kleinhül, Gelbsreuth, Sanspareil (alle Wonsees), Lochau, Tannfeld, Leesau (alle Thurnau) sowie Fernreuth, Kainach und Krögelstein (alle Hollfeld).
Nach zwei Wochen wurde die Abkochanordnung dann wieder aufgehoben. Seitdem wird das Wasser im Leitungsnetz der Gruppe gechlort. Das Chlor tötet die Bakterien ab - die Zugabe ist aber keine Dauerlösung.
Der Testversuch
Seit Wochen sucht der Zweckverband den Grund für die Verunreinigung. Die Ursachenforschung gleicht aber der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Lecks, durch die beispielsweise Stoffe aus der Landwirtschaft in das Wasser gelangen können, die wiederum die Verunreinigung hätten verursachen können, wurden nicht entdeckt.
Die Leitung nach Gelbsreuth
Nachdem alle Hochbehälter gereinigt sowie desinfiziert und die Röhren in der Aufbereitungsanlage in der Schlötzmühle erneuert worden waren, wurde Mitte November ein erster Test gestartet: Über die Leitungen zum Hochbehälter bei Gelbsreuth wurde in eine der beiden Kammern Wasser ohne Chlor-Zusatz gepumpt. Der Versuch ist allerdings gescheitert. "In der Kammer wurden wieder Bakterien entdeckt", teilt Wasserwart Harald Maisel mit. Der Hochbehälter sei nun noch einmal gereinigt worden. Mit einem Luftentfeuchter habe man zudem die Feuchtigkeit entzogen.
In der vergangenen Woche hat die nächste Testphase ohne Chlor begonnen. "Die ersten Probe wurde nicht beanstandet. Die nächste Probe nehmen wir Anfang der Woche", so Maisel.
Über Silvester läuft nichts
Doch egal, was die Auswertung ergibt: Entwarnung wird auch dann, wenn keine Bakterien gefunden werden sollten, nicht gegeben. Es wird weiter getestet. "In den nächsten 14 Tagen werden wir ohnehin keine weiteren Wasserproben nehmen, weil die Labors über Weihnachten keine Auswertungen vornehmen", sagt der Wasserwart.
Bis im gesamten Gebiet der Sanspareilgruppe wieder Wasser ohne Chlorzusatz aus dem Hahn kommt, wird noch einige Zeit vergehen: Denn erst dann, wenn in der Leitung nach Gelbsreuth über einen längeren Zeitraum keine coliformen Bakterien mehr entdeckt werden, wird in den anderen Leitungsnetzen ohne Chlor getestet. Das Wasserproblem wird der Zweckverband so schnell nicht los.