Das Laufwerk einer Dampflokomotive der Baureihe 01 2080-8 wurde am Montag in das neue Eingangsgebäude des Neuenmarkter DDM gehoben.
Die gestrige Aktion erregte zwar nicht so viel Aufmerksamkeit wie zuletzt das Umsetzen des historischen Speisewagens, war aber ähnlich spektakulär. Bereits 2014 war ein Laufwerk einer Dampflokomotive der Baureihe 01 2080-8 mit dem Tieflader vom Bahnhof Hamburg-Altona ins DDM nach Neuenmarkt überführt worden. Nach Einlagerung und fachmännischer Aufbereitung fand es jetzt - wie geplant - im neuen Eingangsgebäude seinen Platz.
Der Zweckverband Deutsches Dampflokomotiv-Museum investiert in den nächsten Jahren rund vier Millionen Euro in die Weiterentwicklung des DDM. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Am deutlichsten sichtbar werden die Veränderungen wohl an dem im Bau befindlichen neuen Eingangsgebäude, in dem auch das 15 Tonnen schwere Laufwerk einen Anziehungspunkt bilden soll.
Spektakuläre Aktion
In einer spektakulären Aktion war dafür bereits Anfang des Jahres der alte Speisewagen in die Luft gegangen. Mittlerweile ist der Rohbau fast fertig. Die Attraktion in diesem Bauwerk soll das Laufwerk der Dampflokomotive der Baureihe 01 sein, das von den Besuchern über einen Elektromotor sogar in Gang gesetzt werden kann.
Die Montage begann gestern in den frühen Morgenstunden mit Hindernissen, denn der mächtige Autokran musste zunächst seine Arbeit wieder einstellen. Mit weiteren Gewichten musste zunächst die Standfestigkeit verbessert werden. Die Einzelteile wurden nacheinander in das neue Kassengebäude gehievt und dort an ihrem endgültigen Standort in Position gebracht.
Ursprünglich andere Ziele
Der Zuwachs im DDM geht auf eine alte Freundschaft zwischen Joachim Schmidt und dem früheren Museumsleiter Volker Dietel zurück. "Ich kannte Dietel, seitdem er hier im DDM inthronisiert wurde. Als der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt dieses Triebwerk angeboten wurde, habe ich überlegt, wer so etwas gebrauchen könnte", erinnert sich Schmidt. Und Dietel habe sofort Ja gesagt.
Ursprünglich war laut Schmidt geplant, den Bahnhof Neuenmarkt-Wirsberg in ein Archivhaus umzuwandeln, in dem auch das Triebwerk aufgehängt werden sollte. Mit dem Atelier Brückner aus Stuttgart, das das Entwicklungskonzept baulich umsetzt, habe man sich schnell geeinigt, dass das neue Eingangsgebäude wesentlich besser geeignet wäre.
Es soll sich etwas bewegen
Ausschlaggebend war für Joachim Schmidt vor allem ein Gedanke: "Außer den Dampfloktagen ist ja im Museum wenig Bewegung, und ein totes Museum hat heutzutage Schwierigkeiten, Besucher anzulocken." Das Triebwerk lasse sich jederzeit in Bewegung setzen, man könne die optisch wichtigsten Teile einer Dampflok in Betrieb sehen.