Das Haus Nummer 7 in der Kulmbacher Straße soll komplett umgestaltet werden. Das ortsbildprägende Gebäude wird danach nicht wiederzuerkennen sein.
Nicht wiederzuerkennen wird das Haus an der Kulmbacher Straße Nummer 7 sein, wenn es zu einem Begegnungszentrum umgestaltet sein wird. Das Gebäude ist im Besitz der Gemeinde, steht seit 1994 leer und ist ein ortbildprägender Baustein im städtebaulichen Konzept zum Radonplatz. Im Dezember hatte der Gemeinderat dessen Sanierung und Umnutzung beschlossen und das Kulmbacher Architekturbüro Juli mit einem Konzept zur Umnutzung beauftragt. Architekt Tino Heß stellte dies in der Gemeinderatssitzung am Montagabend vor.
Mauer ausgebuchtet
Das Haus ist an den Grundstücksgrenzen gebaut, möglicherweise aus der Zeit um 1880, Pläne oder sonstige Unterlagen gibt es allerdings nicht, erläuterte Heß. Das Hauptgebäude soll entkernt, die Mauern zwischen den kleinteilig angeordneten Zimmern entfernt werden. Die Außenwände sollen soweit wie möglich erhalten bleiben, müssen aber teilweise erneuert werden. Dort gibt es teilweise gesundheitsschädlichen Schwarzschimmel. Die Außenmauer zum benachbarten "Radhaus" zum Beispiel hat sich ausgebuchtet. Möglicherweise durch die Dachlast.
Backsteinbau bleibt
Unverändert erhalten bleiben soll der Mittelbau aus sichtbaren Backsteinen. Der anschließende Garagen- oder Lager-Bau wird abgerissen und möglicherweise durch einen Neubau ersetzt. Das gesamte Ensemble wird zu einer Einheit zusammengefasst, wobei auf der Fläche vor dem Backsteinbau ein offener Innenhof entstehen könnte.
Im Neubau sind Räume für die Jugend und die technischen Anlagen (Heizung) vorgesehen. Sanitäranlagen kommen in den jetzigen Stall hinter dem Backstein-Mittelbau. Im Hauptgebäude soll in der Mitte ein Foyer entstehen, das bis ins Obergeschoss offen bleibt. Im Raum links davon ist eine Bibliothek beziehungsweise Bücherei geplant. Der Raum rechts als Versammlungsraum. Die drei Räume im Erdgeschoss sollen durch Schiebewände getrennt werden, die man bei Bedarf öffnen kann. Im hinteren Teil des Foyers gelangt man über eine Treppe mit Plattformlift ins Obergeschoss. Dort soll links ein Raum für Archivzwecke entstehen und rechts ein weiterer Versammlungsraum beziehungsweise für Vereine. Die beiden Räume im 1. Stock werden durch eine Brücke über dem Foyer verbunden.
Die Kosten
Vor dem gesamten Gebäudekomplet soll eine Terrasse angegelegt werden, von der man über Stufen beziehungsweise begehbare Rampen auf die Straßen beziehungsweise zu den Parkplätzen begangen kann. Die bisherige Anordnung der Fenster wird völlig aufgelöst und anders gestaltet. Auf der Dachfläche an der Südseite können Solarpanele befestigt werden. Die Beheizung ist mit Hackschnitzeln oder Gas vorgesehen, wobei Architekt Heß betonte, dass Gas günstiger käme. "Gut gerechnet," so Tino Heß, würde die große Lösung mit einem Neubau rechts 1,663 Millionen Euro kosten. Ohne einen neuen Anbau 1,355 Millionen, wobei man dann die technischen Anlagen aber ins Hauptgebäude integrieren muss. Dieses Konzept akzeptierte der Gemeinderat ohne Einlassungen. Es soll laut Bürgermeister Franz Uome als nächstes mit der Bezirksregierung besprochen werden, insbesondere um die Möglichkeiten der Bezuschussung zu eruieren. Erst danch könne man sich über den Gesamtumfang des Vorhabens unterhalten.