Rund um das Langenstadter Feuerwehrhaus herrschte am Wochenende reger Betrieb. Es gab einen besonderen Grund zum Feiern.
Der Besuch des Dorffests, das die sechs Ortsvereine gemeinsam stemmen, für die Langenstadter Pflicht. Heuer feierte zudem der Gartenbauverein Langenstadt/Buch am Sand feierte sein 90-jähriges Bestehen.
Mit einem kleinen Festakt beim Kräutergarten, dem Vorzeigeobjekt gleich neben der historischen Markgrafenkirche, wurde das Jubiläum gebührend in den Blickpunkt gerückt. Dabei wurde deutlich, dass die Gartenfreunde aus Langenstadt nicht wegzudenken sind.
Ortsverschönerung im Blick
Stellvertretender Vorsitzender Bernhard Seubert und Franziska Bartels skizzierten in einem kompakten Rückblick die Geschichte des über 70 Mitglieder zählenden Vereins, der sich aus dem Bedürfnis gründete, Obst und Gemüse zur Selbstversorgung anzubauen und der sich später hauptsächlich um die Ortsverschönerung kümmerte. Was ihm nachhaltig gelang, denn 2007 bekam er die Silbermedaille auf Landesebene im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden".
Vorsitzende wie Michael Kirschner, Hans Schwarz, Edith Preußinger und seit 23 Jahren Marianne Hübner prägten und prägen die Gemeinschaft. Schon zweimal wurde in Langenstadt der Fränkische Kräutertag durchgeführt, es gab den Tag der offenen Gartentür, man legte den Anger am Roten Main an und pflegt seit Jahrzehnten die öffentlichen Anlagen. Außerdem ist die Pflanzenbörse ein jährliches Ritual. Man will aber auch in die Zukunft schauen und sich vermehrt mit gezielten Maßnahmen gegen das Artensterben wehren. Dass der idyllisch gelegene Ort so schmuck aussieht, ist mit dem Gartenbauverein zu verdanken.
Und er kann mit einem Alleinstellungsmerkmal punkten, das in dieser Form nicht so schnell wieder zu finden ist. Der Kräutergarten, die Nachbildung eines mittelalterlichen Klostergartens, ist ein prächtiges Juwel, zum Sommerbeginn ein blühendes Paradies mit dem vollen Farbenspektrum.
1000 Besucher im Jahr
Es duftet, Schmetterlinge fühlen sich wohl, und ein Insektenhotel bietet Unterschlupf. Seubert: "Wir haben jährlich so etwa 1000 Besucher, Busse kommen vorbei, auch für Wanderer und Radler entlang des Mainradweges ist der Garten ein Ziel.". Und er fügt mit ein bisschen Stolz an, "dass bei uns gegen jede Krankheit ein Kraut wächst". Alles sei gut beschildert, wer Zeit habe, könne sich ein umfassendes Kräuterwissen aneignen.
"Wir haben nichts Giftiges dabei, Interessierte dürfen und sollen alles erschmecken", so der Zweite Vorsitzende. Dann wurden die Gäste noch zu einem 60 Jahre alten Relikt geführt: zu einer Baumspritze, die heute nur noch als Anschaungsmaterial dient.