Im Landkreis Kulmbach sind Veranstaltungen mit über 500 Besuchern ab Freitag untersagt.
Viele Organisatoren kleinerer Veranstaltungen haben vorsichtshalber schon die Notbremse gezogen: etliche Konzerte, aber auch Secondhand-Basare im Landkreis Kulmbach wurden im Zuge der Corona-Pandemie abgesagt
Bis Ende der Osterferien
Ganz große Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern hat die Staatsregierung bis Ende der Osterferien untersagt. Jetzt ist der Landkreis Kulmbach noch einen Schritt weiter gegangen: Er hat aus der Empfehlung des Freistaats, bei allen Events, die zwischen 500 und 1000 Zuschauer locken, auch lieber eine Absage ins Auge zu fassen, eine Anordnung gemacht. Ab Freitag bis einschließlich 19. April gilt eine Allgemeinverfügung, nach der Veranstaltungen aller Art ab mehr als 500 Teilnehmern untersagt sind.
"Sorgt für Rechtsklarheit"
Es sei das Ziel, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, um das Gesundheitssystem zu schützen, sagte Jurist Oliver Hempfling bei einem Pressegespräch, zu dem das Landratsamt eingeladen hatte. Die Allgemeinverfügung bringe Rechtsklarheit, so Hempfling, der mitteilte, dass bei Veranstaltungen mit bis zu 500 Teilnehmern jeder Organisator vorab eine Risikobewertung vornehmen müsse - anhand der Kriterien, die das Robert-Koch-Institut und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit festgelegt hätten. Diese seien auf der Homepage des Landratsamtes einsehbar.
"Notwendiger Schritt"
Landrat Klaus Peter Söllner (FW) sprach von einem für viele schmerzlichen, aber notwendigen Schritt. Er verwies darauf, dass man sich mit den Nachbarlandkreisen auf eine einheitliche Regelung geeinigt habe. "Das war uns wichtig."
"Kein Anlass zur Panik"
Laut Söllner besteht kein Anlass zur Panik. Bis dato gebe es noch keinen nachgewiesenen Corona-Fall im Landkreis Kulmbach, wobei man natürlich täglich damit rechnen müsse. Das mit den Haus- und Fachärzten abgestimmte Vorgehen, nach dem alle Tests zentral im Gesundheitsamt durchgeführt werden, habe sich bewährt.
Besondere Vorkehrungen
Das Landratsamt, das Klinikum und das BRK hätten sich unmittelbar nach der Pandemie-Einstufung durch die Weltgesundheitsorganisation abgestimmt und besondere Vorkehrungen getroffen. "Oberste Maßgabe ist es, im Falle einer Verschärfung der Lage für alle Eventualitäten gewappnet zu sein", so Söllner. Klinikum wie auch BRK seien gerüstet, auch mit einer rasch ansteigenden Zahl an etwaigen Corona-Erkrankungen beziehungsweise Verdachtsfällen umzugehen.