Das BRK hat jetzt ein "Wunderfahrzeug": einen topmodernen Rettungswagen, in dem die Einsatzkräfte die meisten Tätigkeiten sitzend ausüben können.
Das Kulmbacher BRK rückt künftig mit einem "Wunderfahrzeug" aus. Von einem solchen spricht BRK-Kreisvorsitzender Landrat Klaus Peter Söllner beim Blick auf den neuen Rettungswagen "Bayern 2017", der dank seiner auffälligen Beklebung in Form eines quadratischen Schachbrettmusters ins Auge sticht. Die Optik soll dafür sorgen, dass das Fahrzeug bei Einsätzen von anderen Verkehrsteilnehmern frühzeitig wahrgenommen wird.
Kosten: 150 000 Euro
Der BRK-Kreisverband ist einer der ersten in Bayern, der einen der neuen, top ausgestatteten Mercedes Sprinter erhalten hat. Ein 150 000 Euro teures Fahrzeug, das bei der Innenausstattung mit zahlreichen Neuerungen aufwartet, die sowohl für Patienten als auch für den Mitarbeiter von Nutzen sind.
"Das ist ein großes Plus"
Letztere können künftig die meisten Tätigkeiten sitzend ausüben. "Das ist ein großes Plus", sagt der Leiter der Kulmbacher Rettungswache, Jörg Angermann. Situationen, in denen Helfer durch das abrupte Bremsen des Fahrers ins Wanken geraten, sollen der Vergangenheit angehören. Musste die kräftezehrende Herzdruckmassage bei Wiederbelebungen bis dato händisch vorgenommen werden, so kommt jetzt das Reanimations-Gerät "Lukus 3" zum Einsatz.
"Verlängerter Arm" der Kliniken
Gerade die technische Weiterentwicklung mache das Fahrzeug "zu einem verlängerten Arm der Kliniken", sagt BRK-Kreisgeschäftsführer Jürgen Dippold. Sämtliche über den Patienten gewonnenen Informationen würden in einem Einsatzprotokoll gespeichert und während der Fahrt digital an die Notaufnahme weitergeleitet. "Dort können EKG-Ausdrucke oder relevante Blutdruckwerte empfangen und bei Bedarf schon medizinische Teams zusammengestellt werden."
Dass den hauptamtlichen wie ehrenamtlichen Mitarbeitern modernste Technik zur Verfügung gestellt werden müsse, stellten neben Landrat Söllner auch Dritter Bürgermeister Frank Wilzok und Klinikum-Geschäftsführerin Brigitte Angermann fest. Top ausgestattet ist der neue Rettungswagen "Bayern 2017", der - was verwundert - auch über spezielle Radmutter-Sicherungen verfügt. Warum die verwendet werden? "Eine Maßnahme, die ergriffen wurde, nachdem 2016 bei einem Kulmbacher Rettungswagen von Unbekannten die Radmuttern gelockert worden waren", wie Michael Martin vom BRK-Rettungsdienst mitteilt.
Die Kulmbacher Rettungswagen sollen alle sukzessive ausgetauscht werden, alle neuen Einsatzfahrzeuge dann "Bayern 2017"-Stand erhalten.