In Kulmbach fehlte nur noch der Schnee

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Schnäppchenjäger auf der Skibörse Fotos: Sonja Adam
Schnäppchenjäger auf der Skibörse Fotos: Sonja Adam
 
 
Seit fast 50 Jahren ist er dabei, seit 25 Jahren federführend: Manfred Motschenbacher von den Kulmbacher Naturfreunden.
Seit fast 50 Jahren ist er dabei, seit 25 Jahren federführend: Manfred Motschenbacher von den Kulmbacher Naturfreunden.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

In der Mönchshof-Halle in Kulmbach drängten sich Hunderte auf der Jagd nach Winter-Schnäppchen. Vor allem Eltern nutzen die Möglichkeit, ihre Kinder kostengünstig auszustatten - für die ersten Schritte auf zwei Brettern, oder für das Skilager mit der Schulklasse.

"Es ist doch noch viel zu früh", unken Jahr für Jahr einige Skeptiker, weil die Naturfreunde Kulmbach schon im Oktober an den Winter denken. Doch weit gefehlt. Schon vor der Öffnung der diesjährigen Skibörse standen die Menschenmassen vor der Mönchshofhalle Schlange. Offenbar haben die Kulmbacher richtig Lust auf Winterspaß und Wintersport - und warten nur noch auf den Schnee.

Eins steht bei der Skibörse fest: Wer die besten Schnäppchen machen möchte, muss früh dran sein. Denn die besten Stücke sind schnell weg. Deshalb standen die ersten schon eine halbe Stunde vor der Öffnung der Türen parat. "Eigentlich ist der Zeitpunkt jetzt ideal. In den Bergen hat es schon geschneit, die Eröffnung der Ski-Saison steht bevor", findet Manfred Motschenbacher von den Naturfreunden Kulmbach.

Seit 25 Jahren federführend

Motschenbacher selbst kennt die Skibörse von Anfang an. 1974 wurde sie zum ersten Mal veranstaltet, seit 1976 ist er selbst mit von der Partie - und seit 25 Jahren organisiert er die Skibörse federführend. "Beim Aufbau helfen zehn Leute mit, an den beiden Tagen, wenn die Skier und Wintersachen in Empfang genommen werden, tun jeweils dreißig Mitglieder der Naturfreunde Dienst", erklärt Motschenbacher.

Tatsächlich war das Angebot zur 40. Börse so riesig wie noch nie: 250 Paar Skistiefel, sechzig Paar Schlittschuhe, 85 Helme, 30 Snowboards, 45 Paar Snowboardstiefel und 250 Skijacken und -hosen suchten neue Eigentümer. Besonders riesig war die Auswahl an Kinder-Skiern. 200 Paar haben die Kulmbacher zur Skibörse vorbeigebracht - die kürzesten Skier waren nicht einmal einen Meter lang. Bei den Skiern dominieren die Carver. Langlauf scheint auf dem absteigenden Ast zu sein: Nur zwölf Sets waren im Angebot.

"Aber dafür hatten wir in diesem Jahr die ersten Rückenprotektoren. Sicherheit ist wichtig", sagt Motschenbacher und sucht noch nach Protektoren, um sie zu zeigen. Er wird nicht fündig. Die Protektoren waren nach zehn Minuten schon weg.

Familie Striegl kam mit zwei Kindern zur Skibörse und suchte für die Kids eine Ausrüstung zusammen. Sohn Finn (8) hat sich leuchtend gelbe Bretter ausgesucht - ein bisschen kleiner als er selbst. Seine Schwester Klara Striegl legt mit ihren vier Jahren vor allem auf die Farbe Wert: Rosa müssen sie sein, ihre ersten Skier, erklärt sie. "Wir wollen im Urlaub in Kleinkirchheim in Kärnten Ski fahren lernen", berichtet indes Finn (8). Und zwar nicht vom Papa, auch wenn der Lehrer ist, sondern richtig - von einem Skilehrer.

Orange kommt gut

Auch Vivian Martin (5) bekommt auf der Skibörse ihre ersten Skier. Sie hat sich orangefarbene Skier ausgesucht. "Dieselben hat nämlich meine Schwester. Die sind echt gut", erklärt Vivian, obwohl sie noch nie auf Skiern gestanden hat.
Nicht nur die Anfänger wurden fündig, sondern auch die schon etwas älteren Jugendlichen. "Wir suchen fürs Skilager noch einen Anorak. Die Hannah fährt nämlich mit der Realschule zum Skifahren", erzählt Mama Renate Rieker.
Auch die Neuberts probieren. Sohn Lukas (14) braucht neue Schuhe. "Er ist schon wieder aus seinen alten Schuhen rausgewachsen" klagt Tanja Neubert. Und während der Sohn die Schuhe probiert, stöbert sie für Papa Lutz noch etwas ganz Besonderes auf: Nagelneue Schneeschuhe.

Indes schlüpft die neunjährige Cora Laskowitz in einen leuchtenden orangen Skischuh. "Die sind so gut, hoffentlich passen die", drückt sie sich selber die Daumen. Und vorsichtshalber hilft auch "Modeberaterin" und Freundin Mariella Hofmann (7) beim Anprobieren. "Ich brauche nichts, aber ich bin halt dabei."

Viele Kids nutzen die Chance, günstig an eine Ausstattung zu kommen, wenn ein Skilageraufenthalt ansteht. Auch Felix Schmidt braucht noch das passende Equipment. Der Zwölfjährige möchte Snowboarden lernen und hält ein leuchtend rotes Board für 25 Euro in der Hand. "Das ist echt okay", sagt er.

Qualität garantiert

Natürlich wurden auch in diesem Jahr wieder alle Skier, die auf der Skibörse angeboten wurden, von Fachmann Robert Leithner auf die Funktionstüchtigkeit überprüft. "Wir legen Wert darauf, dass wir gute Qualität, die auch funktioniert anbieten", sagt Manfred Motschenbacher.
Am Ende war fast alles weg - 1536 Artikel wurden in diesem Jahr angeboten. Ob bis zur 50. Skibörse die 2000er-Marke geknackt werden kann?