Am Freitag besuchten Wirtschafts-Ministerin Ilse Aigner und Gesundheitsministerin Melanie Huml Mainleus.
Man merkt, dass eine Wahl vor der Tür steht: Gleich zwei CSU-Staatsministerinnen waren in
Mainleus zu Besuch. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner informierte sich über die Firma Fahrzeugbau Hofmann, und Gesundheitsministerin Melanie Huml suchte das Gespräch mit Vertretern der Diakonie. Eingeladen hatte der CSU-Ortsverband.
Ilse Aigner zeigte sich nach einer Führung von Peter Hofmann durch sein Unternehmen, das Spezialfahrzeuge - unter anderem für TV-Übertragungen und Motorsport-Teamwagen - herstellt, beeindruckt. "Über jedes Detail wird nachgedacht." Dank solcher Unternehmen habe man die Wirtschaftskrise 2008 überstanden. "Dank Firmen wie Fahrzeugbau Hofmann, wo bereits in der vierten Generation der Betrieb getragen wird."
Ein wichtiges Kriterium für ein Unternehmen sei die Kommunalpolitik, betonte Ilse Aigner: "Es kommt darauf an, wie sich eine Firma fühlt, wenn sie ins Rathaus kommt. Wie man sich dort bemüht, dass etwas geht." Sie wisse um die vielen Auflagen für die Wirtschaft. Aber: "Die werden eigentlich gemacht, um die Großen zu kontrollieren." Kleineren Betrieben würden die Vorgaben dagegen Probleme bereiten. Deshalb sollte man bei Entscheidungen immer die Folgen für den Mittelstand bedenken.
Auf den "ganz wichtigen Beitrag für die Mainleuser Wirtschaft" durch das Unternehmen und seine Mitarbeiter verwies CSU-Bürgermeisterkandidat Robert Bosch. Deshalb wolle er die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft so attraktiv wie möglich gestalten. "Ich sehe das Rathaus nicht als Behörde, sondern als Dienstleister", betonte der Zweite Bürgermeister. Als ein Ziel nannte er deshalb: "Ich möchte, dass unser Markt dort wirtschaftsfreundlich wird, wo er es noch nicht ist."
Mit Blick auf die Jugend erklärte er: "Man muss nicht in München arbeiten, um einen interessanten Beruf zu haben - das geht auch hier in Mainleus." Hinzu komme der Vorteil, dass das Leben in der Region viel günstiger sei als im Speckgürtel einer Großstadt.
Szenenwechsel zu Gesundheitsministerin Melanie Huml: Ihr Treffen mit MdB Emmi Zeulner und Vertretern der Diakonie war ein Treffen von Fachkräften: Huml ist Ärztin, Emmi Zeulner Krankenschwester. Der Vorsitzende des Diakonievereins Mainleus, Pfarrer Michael Schaefer, war früher als Krankenpfleger tätig. Dabei waren auch Pflegedienstleiterin Pamela Wießmann von der Diakoniestation Mainleus, Karl-Heinz Kuch vom Diakonieverbund Kulmbach und Irmgard Hofmann von der Diakoniestation Thurnau.
Im Mittelpunkt des Gesprächs im Martinshaus stand die ambulante häusliche Pflege und damit die Frage, wie man den Menschen ein möglichst langes, eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen kann. Wie das die Diakoniestation leistet, verdeutlichte stellvertretender Pflegedienstleiter Christopher Haybach.
Auf ein Gesamtkonzept setzt Gesundheitsministerin Huml. Sie sprach sich für eine Unterstützung aus, die schon vor der Pflegebedürftigkeit mit niederschwelligen Angeboten greife. Sie regte zudem die Einrichtung einer Fachstelle für pflegende Angehörige an, die es in Kulmbach noch nicht gebe. Denn sie wisse, dass die Menschen im Pflegebereich einen hohen Informationsbedarf haben.
Bürgermeisterkandidat Robert Bosch will in der Pflege auf die Unterstützung durch die Kommune setzen. Sein Ziel ist ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept inklusive einer "Gemeinde-Schwester".
Die Diakonie-Mitarbeiter beklagten aus der Praxis eine mangelnde Kooperation mit den Krankenkassen. Man müsse oft wochenlang auf Genehmigungen warten und in Vorleistung gehen.