Horrorszenario bei der Motorrad-Sternfahrt

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Das Unfallszenario, das bei der Generalprobe zu sehen ist: Eine Motorradfahrerin liegt nach einem Frontalzusammenstoß mit einem Auto verletzt auf der Straße, Erste-Hilfe-Maßnahmen werden ergriffen. Fotos: Alexander Hartmann
Das Unfallszenario, das bei der Generalprobe zu sehen ist: Eine Motorradfahrerin liegt nach einem Frontalzusammenstoß mit einem Auto verletzt auf der Straße, Erste-Hilfe-Maßnahmen werden ergriffen. Fotos: Alexander Hartmann
Erste-Hilfe-Maßnahmen,die bei der Motorradfahrerin vorgenommen werden.
Erste-Hilfe-Maßnahmen,die bei der Motorradfahrerin vorgenommen werden.
 
Bei der Übung geht man davon aus, dass ein Autofahrer im Fahrzeug eingeklemmt ist.
Bei der Übung geht man davon aus, dass ein Autofahrer im Fahrzeug eingeklemmt ist.
 
Ein BRK-Helfer zeigt Mitarbeitern der Kulmbacher Brauerei, wie man sich um einen Verletzten kümmert.
Ein BRK-Helfer zeigt Mitarbeitern der Kulmbacher Brauerei, wie man sich um einen Verletzten kümmert.
 
Eine der ersten Maßnahmen: Der Helm muss bei Bewusstlosen vom Kopf.
Eine der ersten Maßnahmen: Der Helm muss bei Bewusstlosen vom Kopf.
 
Das Unfallszenario in der Lichtenfelser Straße.
Das Unfallszenario in der Lichtenfelser Straße.
 
Auch ein Warnschild sollte möglichst schnell aufgestellt werden.
Auch ein Warnschild sollte möglichst schnell aufgestellt werden.
 
Stefan Luther von der Dekra moderiert die Übung.
Stefan Luther von der Dekra moderiert die Übung.
 

Nach einem Frontalzusammenstoß ist ein Autofahrer eingeklemmt, eine Motorradfahrerin liegt verletzt am Boden. Wie Ersthelfer richtig handeln, wird beim großen Biker-Treffen im April gezeigt - und jetzt schon einmal geprobt.

Die Lichtenfelser Straße ist für den Verkehr gesperrt. Autos werden umgeleitet. Vor dem Sudhaus der Brauerei stehen Rettungsfahrzeuge. Auf der Fahrbahn liegt eine verletzte Motorradfahrerin, die nach einem Frontalzusammenstoß mit einem Opel Signum über das Auto geflogen ist - es ist das Horrorszenario eines schweren Verkehrsunfalls, der am Mittwochabend bei einer Generalprobe für die Motorrad-Sternfahrt nachgestellt wird.

"Mitmach-Parcours"
Bei der bayernweiten Großveranstaltung, die am 25. und 26. April zum mittlerweile 15. Mal in Kulmbach über die Bühne geht, werden diesmal keine spektakulären Stunts im Mittelpunkt stehen. Das Hauptaugenmerk wird auf das Thema Verkehrssicherheit gerichtet, das in einem "Mitmach-Parours" auf vielfältige Weise aufgegriffen wird. An sieben Stationen können sich die Besucher über die verschiedensten sicherheitsrelevante Themen informieren, so auch über die richtige Schutzkleidung und die Frage, wie sich Motorradfahrer optimal auf die neue Saison vorbereiten. "Eine wichtige Themenwelt wird das richtige Verhalten in Unfallsituationen beleuchten", wie Helga Metzel, Leiterin Unternehmenskommunikation bei der Kulmbacher Brauerei, bei der Schauübung erläutert.

Zuschauer werden eingebunden
Es werden Unfälle zwischen einem Auto und einem Motorrad nachgestellt. Beleuchtet werden die Unfallabsicherung und Erstversorgung der Verletzten durch BRK, Feuerwehr und Polizei, aber auch die Bergung im Fahrzeug eingeklemmter Personen. Die Zuschauer werden in das Programm eingebunden. Helga Metzel: "Freiwillige aus dem Publikum sollen mit den Experten Schritt für Schritt die richtigen Reaktionen beim Erreichen einer Unfallstelle durchgehen."

"Man macht nichts falsch"
Wie das vonstatten gehen wird, sieht man am Mittwochabend. Birgit Reichardt von der Kulmbacher Brauerei mimt die verletzte Motorradfahrerin, Alexander Berold nimmt die Rolle des im Auto eingeklemmten Fahrers ein. Einer der Ersthelfer ist Alexander Berold. Im Gespräch mit Stefan Luther von der Dekra wird aufgezeigt, wie breit gefächert das Aufgabenfeld eines Helfers ist: Das geht von der Absicherung der Unfallstelle, dem Alarmieren der Rettungsdienste über den Versuch, verletzter Personen aus Fahrzeugen zu retten, bis hin zur Ersten Hilfe, die geleistet wird, bis professionelle Ersthelfer am Einsatzort sind. Die Angst der Ersthelfer, etwa falsch zu machen, sei absolut unbegründet, sagte Daniel Gardill vom BRK. "Falsch macht nur der was, der nicht hilft."

Die Sicht der Polizei
Dass das Thema Verkehrssicherheit heuer im Mittelpunkt der Sternfahrt steht, die Bestandteil der Aktion "Bayern Mobil - sicher ans Ziel" des Innenministeriums ist, freut natürlich die Polizei. "Es geht darum, Motorradfahrer wie auch alle anderen Verkehrsteilnehmer für das Thema Sicherheit zu sensibilisieren", stellt der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, Alexander Czech, fest. Die Polizei hofft, dass die Sternfahrt durch ihre präventive Wirkung dazu beiträgt, die Zahl der Motorradunfälle zu reduzieren. Die se hatte sich im Oberfranken 2014 gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 570 erhöht. Neun Männer und Frauen sind ums Leben gekommen.