Die Bauarbeiten für Neudrossenfelds neuen Ortskern schreiten zügig voran. Schon 2013 sollen die Gäste auf dem Hölzel-Areal bewirtet werden. Dort entsteht etwas Großes.
Horst Wittstadt aus Karlstadt in Unterfranken ist Steinmetz. Er ist damit beschäftigt, Fehlstellen an der Außenmauer des Sandstein baus in der Bergmühlgasse zu retuschieren. Wittstadt steht auf einem Gerüst, hat vom Tal aus einen herrlichen Blick auf das Schloss, die Kirche und die Großbaustelle, auf der er schon seit Monaten arbeitet. Der Unterfranke wirkt mit am Jahrhundertprojekt, mit dem Neudrossenfeld eine neue Attraktion mit überregionaler Ausstrahlung verliehen werden soll.
Start zur Biergarten-Saison "Das Projekt hat aus meiner Sicht ein riesiges Potenzial", urteilt Wittstadt, der das alte Sudhaus auf dem Hölzel-Areal bearbeitet, in dem schon lange nicht mehr gebraut wurde, in dem aber bald wieder Bier fließen soll.
Was der Bau-Laie kaum glauben mag: Denn Sud- wie auch das darüber liegende Eishaus, in dem Ausstellungsräume geschaffen werden, sind ebenso noch Großbaustelle wie der stolze Brauereigasthof und die einstigen Stallungen, in denen eine Ausstellung über die Geschichte der Linden gezeigt werden wird, die der Innsbrucker Universitätsprofessor Rainer Graefe konzipiert hat. Doch auch wenn überall noch Handwerker zu tun haben - Bürgermeister Dieter Schaar ist sich sicher: "Beim Start der Biergartensaison im Frühjahr sind wir dabei."
2013, das steht fest, soll die Attraktivierung des Ortskerns abgeschlossen werden. Über sieben Millionen Euro werden investiert.
Bei einem Eigenanteil von maximal 1,5 Millionen Euro sei die Wertschöpfung für die Gemeinde enorm, betont der Bürgermeister, der die Baustelle mit den Architekten und vielen prominenten Gästen besichtigt.
"Was hier entsteht, ist sensationell", schwärmt Marion Resch-Heckel, Abteilungsdirektorin im Bereich Planung und Bau bei der Regierung von Oberfranken. Regierungspräsident Wilhelm Wenning ist wie MdL Gudrun Brendel-Fischer und Landrat Klaus Peter Söllner davon begeistert, was sich seit dem Spatenstich 2010 getan hat. "Neudrossenfeld erfährt eine erhebliche Aufwertung", ist Wenning überzeugt.
Bier und Küche Wichtiger Bestandteil im Millionenprojekt sind die Brauerei und dem Brauereigasthof "Bräuwerck", die von einer Aktiengesellschaft betrieben werden.
"Wir wollen ein besonderes Bier, aber auch eine besondere Küche bieten, uns zurückbesinnen auf eine Zeit, als es noch keine Massentierhaltung und keine Lebensmittelzusätze gab", sagt deren Sprecher Rainer Schimpf, der weiß, dass es in der AG nicht nur um eine mögliche Dividende geht. "Wer bei uns investiert, investiert in ein Stück Freude und ein Stück Lebensqualität.
Dass die Lebensqualität in der Gemeinde im Rotmaintal gesteigert wird, das weiß auch Horst Wittstadt. Der Steinmetz wird die Baustelle bald wieder verlassen, als Gast aber zurückkehren. "Was aus dem Projekt wird, das schaue ich mir natürlich an. Ich komme wieder, dann mit meiner Familie", sagt der Unterfranke, der davon überzeugt ist, dass im oberfränkischen Neudrossenfeld zurzeit Großes entsteht.