Die geplante Sanierung der B 303 zwischen Himmelkron und Bad Berneck hat in der Himmelkroner Gemeinderatssitzung am Dienstagabend hohe Wellen geschlagen.
Vor allem die vorübergehende Sperrung der Autobahnauf- und - ausfahrten droht für die Himmelkroner Gastronomie wie den Fichtelgebirgshof, die Frankenfarm, den Rasthof Opel und den Euro-Rasthof, der sogar sein Galerie-Hotel in dieser Zeit in Betrieb nehmen wollte, ein Desaster zu werden. Das Gleiche gilt auch für die beiden Transport- und Logistikunternehmen Emons und Goller sowie für den Automobilzulieferer Mann + Hummel.
In der Kritik stand zunächst die Informationspolitik des Staatlichen Bauamtes, das erst für den morgigen Donnerstag die in Frage kommenden Betriebe zu einer Info-Veranstaltung nach Bayreuth eingeladen hat. Zweiter Bürgermeister Harald Peetz (CSU): "Es ist eine Zumutung, wie diese Baumaßnahme angekündigt wurde. Erst auf Drängen der Gemeinde wird jetzt zu einer Info-Veranstaltung eingeladen." Vor allem mit der Schließung beider Autobahnanschlussstellen treten gewaltige Probleme auf. Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU): "Dieser Intervall ist weitaus schwieriger als jetzt die erste einseitige Sperrung der B 303, die bereits am kommenden Montag beginnt. Vor allem unsere gastronomischen Betriebe befürchten eine massive Beeinträchtigung des Umsatzes von bis zu 80 Prozent."
Gemeinderat Sebastian Herrmann (JU/CSU) befürchtet gar, dass bei den in Frage kommenden Betrieben bei einer Vollsperrung für vier Wochen deren Existenzgrundlagen wegfallen: "Das ist ein Wahnsinn und dieser Umgang mit dem Wirtschaftsstandort Himmelkron verbietet sich." Seiner Meinung nach muss mit Nachdruck dafür gesorgt werden, dass die Vollsperrung beider Autobahn-Anschlussstellen aufgehoben und zeitversetzt vorgenommen wird.
Befürchtet wird auch ein Verkehrschaos im Bereich der Gemeinde Himmelkron, vor allem in Richtung Kremitz und weiterführend nach Bad Berneck sowie auf der Straße von Streit nach Marktschorgast. Hier wird sich Bürgermeister Gerhard Schneider mit seinen beiden Stellvertretern für den Notfall wappnen und gegebenenfalls auch die Polizei einschalten, wenn verbotene Straßen und Wege trotzdem von den Verkehrsteilnehmern zur Umfahrung genutzt werden. Mit einem Appell an das Staatliche Bauamt will die Gemeinde Himmelkron alles unternehmen, damit aufgrund der massiven Beschwerden der heimischen Betriebe zumindest eine zeitversetzte Sperrung der beiden Autobahnanschlussstellen erfolgen wird.
Im Zuge der Sanierungsarbeiten an der B 303 werden auch die beiden Einmündungsbereiche in das Gewerbegebiet in der Bayreuther und Hofer Straße durch die Gemeinde grundlegend erneuert. Um diese Arbeiten zu erleichtern, wurde von der gemeindlichen Bauverwaltung in Abstimmung mit dem Staatlichen Bauamt die Errichtung einer Behelfszufahrt von der Bayreuther Straße auf Höhe des Euro-Rasthofes in die B 303 vorgeschlagen. Gemeinderat Alfons Lauterbach (FW) hatte seine Zweifel, ob die Maßnahme verkehrstechnisch überhaupt funktionieren wird, doch am Ende entschied sich das Gremium, die Verbindung als Entlastungsmöglichkeit herzustellen. Hier muss mit Kosten von rund 6000 Euro gerechnet werden. Der Gemeinderat erwartet hier eine Kostenbeteiligung durch das Staatliche Bauamt von 50 Prozent.