Das Kulmbacher Klinikum bekommt einen Interimsbau. Schon am Donnerstag soll das vierstöckige Gebäude stehen, das sich aus 26 Modulen zusammensetzt.
Es ist schlüsselfertiges Bauen im großen Stil: Die Module, die gestern mit einem 500-Tonnen-Kran auf den Vorplatz des Kulmbacher Klinikums gehoben wurden, haben - im Baukastensystem zusammengesetzt - alles, was ein modernes Krankenhaus braucht. Die Gebäude- und Medizintechnik sind vorinstalliert. Nach dem Feinschliff, den die Räume in den kommenden Wochen erhalten, stehen dem Klinikum wohl schon ab März Büroräume sowie je 18 Zwei- und Drei-Bettzimmer zur Verfügung.
90 Patientenbetten
120 Millionen Euro werden in den nächsten Jahren in drei Abschnitten in den Umbau und die Erweiterung des Klinikums investiert. Im ersten Abschnitt wird der Neubau Süd erstellt. Da während der Maßnahme Teile des bestehenden Gebäudes nicht genutzt werden können, wird für 3,3 Millionen Euro das Interimsgebäude erstellt: ein vierstöckiger Bau mit einer Nutzfläche von 1600 Quadratmetern, in das die Kardiologie, die Neurologie und Nephrologie, die Gastroenterologie sowie die Verwaltung ziehen. 90 Patientenbetten entstehen.
Donnerstag steht das Gebäude
Es ist ein Bauwerk, das sich aus 26 Modulen zusammensetzt. "Die wurden eigens für uns erstellt", sagt Klinikum-Geschäftsführerin Brigitte Angermann, die gestern verfolgen konnte, wie schnell das Bettenhaus in die Höhe wächst. Am Dienstag wurden die ersten acht Container angeliefert, die restlichen 16 kommen am Mittwoch und Donnerstag
36 Tonnen schwer
Bis zu 36 Tonnen schwer sind die Module, die unter Polizeibegleitung mit Schwertransportern über Nacht nach Kulmbach gebracht und am Festplatz am Schwedensteg zwischengelagert werden. Mit einem großen Autokran, der eine Masthöhe von 45 Metern hat, werden sie auf dem Vorplatz abgeladen. Dort wächst der Interimsbau in einem rasanten Tempo Stockwerk um Stockwerk in die Höhe.
Europaweit im Einsatz
Hersteller des Interimsbaus ist die Firma Cadolto aus Cadolzburg, die sich auf die schlüsselfertige Modulbauweise spezialisiert hat. Produziert wurden im Bausatz schon Gebäude für Kliniken in Russland, in der Schweiz oder Frankreich. Auch in Fürth stehen Cadolto-Container. Dort wurde die Frauenklinik aus Modulen errichtet, die nicht als eine Zwischen-, sondern als Dauerlösung dienen.