Helene und Eva helfen Kindern

2 Min
Spaß am Englischlernen wollen die beiden Praktikantinnen Helene Ramming (links) und Eva Bott den Kindern der Schule in Malekhu vermitteln. Sie studieren mit ihnen ein Lied ein, zu dem alle anschließend gemeinsam tanzen. Fotos: privat
Spaß am Englischlernen wollen die beiden Praktikantinnen Helene Ramming (links) und Eva Bott den Kindern der Schule in Malekhu vermitteln. Sie studieren mit ihnen ein Lied ein, zu dem alle anschließend gemeinsam tanzen. Fotos: privat
Geschenke aus Deutschland: Anshu freut sich über eine neue Mütze.
Geschenke aus Deutschland: Anshu freut sich über eine neue Mütze.
 
Abenteuerspaß: Helene Ramming und Eva Bott beim Elefantenbaden im Chitwan-Nationalpark.
Abenteuerspaß: Helene Ramming und Eva Bott beim Elefantenbaden im Chitwan-Nationalpark.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Zwei Praktikantinnen des Kulmbacher Vereins Nepalhilfe erlebten den Alltag in einem der ärmsten Länder der Welt hautnah mit. Helene Ramming und Eva Bott unterrichteten Grundschüler im Fach Englisch und analysierten die Lebensumstände ihrer Familien.

Überwältigend schöne Landschaften, extreme Armut, Improvisationstalent und große Herzlichkeit erlebten zwei junge Frauen, die für drei Monate nach Nepal reisten, um dort die Arbeit des Kulmbacher Vereins Nepalhilfe zu unterstützen: Helene Ramming (18) und Eva Bott (19) haben 2012 ihr Abitur bestanden und wollen beide Lehrerinnen werden. Vor der Uni wollten sie etwas von der Welt sehen und dabei Sinnvolles tun. So entschlossen sie sich, die Kinder an der Grundschule Malekhu beim Englischlernen zu unterstützen. "Das hat riesig Spaß gemacht", erzählt Helene. Am Freitagabend werden die beiden jungen Frauen bei der Nepalhilfe-Hauptversammlung um 18.30 Uhr im Mönchshof von ihren Erfahrungen berichten.

Der jungen Neuenmarkterin Helene Ramming hat vor allem gefallen, dass sie neuen Schwung in den Schulalltag der Kinder bringen durfte.
"Der Unterricht ist dort sehr altmodisch strukturiert: Der Lehrer liest vor, die Kinder wiederholen."
Die Grundschüler freuten sich über die Gäste aus Deutschland, die mit ihnen Lieder sangen, Spiele spielten und auch Einzelnachhilfe gaben.

Schön, aber nicht ganz einfach sei das gewesen, erzählt Eva Bott. Die 19-Jährige Ludwigshafenerin ist die Enkelin von Ella und Otto Glenk aus Kulmbach und bekam auf diese Weise Kontakt zur Nepalhilfe. "Die Zeit war leider zu kurz. Man müsste länger und intensiver mit den Kindern arbeiten können." Außerdem war auch Fingerspitzengefühl gefordert, denn die Praktikantinnen wollten von den angestellten Lehrern nicht als Konkurrenz betrachtet werden.

Neben dem Projekt Englischunterricht hatten die Beiden sich noch viele weitere Aufgaben gestellt. Sie kümmerten sich um die Patenkinder, halfen ihnen, Briefe nach Kulmbach zu schreiben und maßen Körper- und Schuhgrößen, damit künftige Kleidungsgeschenke der Paten auch passen.

Statistik soll helfen
Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, ist das wichtigste Anliegen der Nepalhilfe. Helene und Eva finden diese Idee großartig und unterstützten sie mit einer umfassenden Datenerhebung. Sie besuchten mehr als 30 Familien in der Region und erforschten ihre Lebensumstände. Wieviel verdienen die Eltern? Wo gibt es Toiletten, Strom und Wasser? Verfügen die Familien über Land, um Nahrungsmittel anzubauen oder Nutztiere zu halten? Wer hat eine Geschäftsidee und wünscht sich einen Mikrokredit, um sie zu verwirklichen?

Helene und Eva wurden überall freundlich aufgenommen und freuten sich über die Unterstützung der Grundschullehrer. Diese begleiteten sie zu den Familien und übersetzten für sie.

Die Ergebnisse der statistischen Erhebung sind für die Verantwortlichen der Kulmbacher Nepalhilfe ein wertvolles Instrument. "Das gibt uns eine schöne Datenbasis, wo unsere Hilfe besonders gebraucht wird", sagt stellvertretende Vorsitzende Sonja Promeuschel.

Die Reise nach Nepal war für die beiden jungen Frauen eine Exkursion in eine fremde Welt: "Das war schon erstmal ein Kulturschock", gibt Helene zu. "Nichts, was bei uns zum Alltag gehört, ist dort selbstverständlich: Elektrisches Licht, fließendes Wasser, ein Supermarkt, Schokolade, Autofahren - alles Luxus." Eine durchschnittliche Familie müsse mit 50 Euo im Monat zurechtkommen, "und davon leben dann bis zu zehn Personen". Ohne die Nepalhilfe könnten viele Familien ihre Kinder nicht zur Schule schicken.

An den Wochenenden fuhren Helene und Eva mit dem Bus in die hektische Hauptstadt Kathmandu, oder sie genossen die idyllische Landschaft rund um Malekhu. Reisen durchs Land rundeten ihren Aufenthalt ab. "Wir waren im Chitwan-Nationalpark, haben Radtouren unternommen und zum Abschluss noch eine Trekkingtour zum Annapurna-Basecamp gemacht. Das war ein einmaliges Erlebnis", schwärmt Helene.

Spenden Konto 110 100, Sparkasse Kulmbach.

Informationen www.nepalhilfe-kulmbach.de