Großbrand in Kindergarten in Kulmbach: Container wurde aufgebrochen

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Foto: Archiv, Geyer
Foto: Archiv, Geyer

War beim Großbrand im Paul-Gerhardt-Kindergarten ein Brandstifter am Werk? Während die Polizei weiter in alle Richtungen ermittelt, bittet Dekan Jürgen Zinck den Täter, sich zu stellen. Der Behälter, in dem das Feuer entfacht worden ist, sei aufgebrochen worden.

Wurde das Feuer gelegt? Auch über sechs Wochen nach dem Großbrand des Paul-Gerhardt-Kindergartens in Weiher ist diese Frage noch nicht endgültig geklärt, sagte gestern Jürgen Stadter, der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken. Ein technischer Defekt sei wohl auszuschießen, so Stadter, nach dessen Worten die Polizei davon ausgeht, dass der Brand im Papiercontainer ausgebrochen ist, der am Hintereingang stand.
Da der Zerstörungsgrad immens gewesen sei, sei es für die Brandfahnder allerdings sehr schwer zu ermitteln, ob das Feuer fahrlässig oder bewusst gelegt worden ist. Es sei beispielsweise denkbar, dass jemand schon Stunden vorher eine abgebrannte Zigarette in dem Container entsorgt habe, die sich in der Nacht entzündet und das Inferno angerichtet habe. Es werde weiterhin in alle Richtungen, auch hinsichtlich einer Brandstiftung, ermittelt, stellte der Polizeisprecher fest.


"Wie immer verschlossen"

Dass es Brandstiftung war, das steht für den Kulmbacher Dekan Jürgen Zinck indes "mit hoher Wahrscheinlichkeit" fest. Der Papiercontainer war in der Brandnacht seinen Worten zufolge wie immer abgeschlossen. Er sei aufgebrochen worden, sagte Zinck gestern bei einem Pressegespräch (siehe gesonderten Bericht unten). Jürgen Stadter wollte diese Aussage gestern nicht kommentieren.
Den Kulmbacher Dekan stimmt es nachdenklich, "dass bei uns ein Mensch lebt, der so einen großen Schaden anrichtet". Glücklicherweise seien keine Personen verletzt worden. Der Brand hätte noch viel schwerwiegendere Folgen haben können als den immensen Sachschaden, den die Polizei auf 750 000 Euro beziffert hatte. Zinck bat den Täter, sich zu stellen, auch um sein Gewissen beruhigen zu können.


"Nicht im Vorbeigehen"

Im Paul-Gerhardt-Kindergarten hatte es auch am 20. November 2014 gebrannt. Ein aufmerksamer Passant hatte da den brennenden Altpapier-Container bemerkt - der Vorfall war glimpflich ausgegangen.
Auch damals sei der Container abgeschlossen gewesen, stellte die Mangersreuther Pfarrerin Bettina Weber beim Pressegespräch fest. Sie schließt für sich aus, dass in der Nacht zum 31. Juli etwa Bierfest-Besucher auf dem Nachhauseweg das Feuer "im Vorbeigehen" entfacht haben.


"Tatverdacht nicht erhärtet"

Noch in der Brandnacht war von der Kripo ein Tatverdächtiger festgenommen, dann aber schnell wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der Verdacht gegen den jungen Mann hat sich laut Polizeisprecher Jürgen Stadter aber "nicht erhärtet".