Brigitte Zypries hat am Mittwoch die Kulmbacher Firma Glen Dimplex besucht. Die SPD-Politikerin war beeindruckt.
Als Wärmepumpen-Pionier sieht sich die Kulmbacher Firma Glen Dimplex, die hohen Besuch hatte. Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD), die am Dienstag bei den Wagner-Festspielen die Premiere der Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" besucht hatte, machte am Mittwoch auf ihrer Tour durch Oberfranken auch im Glen-Dimplex-Trainingscenter Station.
Dass sich die Wärmepumpe, die zugleich kühlen und heizen könne, durch einen effizienten Energieeinsatz auszeichne, stellten Geschäftsführer Jochen Engelke und Entwicklungsleiter Jens Rammensee heraus. Engelke stellte der Ministerin und der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Anette Kramme, die neue Generation "System M" vor, mit der man die Wärmepumpe "neu erfunden" habe. Diese sei klein, kompakt, geräuscharm, leicht zu installieren und modern designed.
Bei Neubauten gut im Rennen
Der Wärmepumpen-Markt sei weiterhin einen Nischenmarkt, so der Geschäftsführer, nach dessen Worten der Anteil an den Heizsystemen in Deutschland noch bei unter zehn Prozent liegt. Spitzenreiter sei die Gasheizung mit 80 Prozent. Bei Neubauten würden Bauherren schon heute zu einem Drittel auf die Wärmepumpe setzen. Bei Altbauten komme diese jedoch noch kaum zum Zug.
Die EEG-Umlage
Engelke sprach von mehreren Hemmnissen, die den Markt bremsten. Eine große Rolle spiele die Tatsache, dass der Öl- und Gaspreis in den vergangenen Jahren stark gesunken seien, der Strompreis sich jedoch kontinuierlich nach oben entwickelt habe. Dieses Preisgefüge sei für die meisten entscheidend bei der Kaufentscheidung. Engelke forderte daher auch wettbewerbsneutrale Abgaben. Für jede Kilowattstunde Strom müsse der Verbraucher eine EEG-Umlage zahlen, nicht jedoch für Öl und Gas. Auch die Tatsache, dass es im Handwerk an Installateuren mangle, mache der Branche das Leben schwer.
Die Energiewende
Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries zeigte sich von der Leistungspalette der Firma Glen Dimplex, die auch mit Präzisions-Kühlsystemen für die Medizintechnik ein Global Player ist, beeindruckt. Es sei das Ziel der Bundesregierung, die Energiewende weiter voranzubringen, betonte die SPD-Politikerin. Es gehe darum, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen, die Energie effizient einzusetzen, aber auch darum, die Preise zu senken, damit die deutsche Wirtschaft konkurrenzfähig bleibe. Ziel sei es, bis 2050 weitgehend auf Öl und Gas zu verzichten.
Mit hochwertigen Wärmepumpen könne der Strom effizient genutzt werden, stellte die Wirtschaftsministerin heraus, die auf ein Förderprogramm des Bundes verwies, das einen Kaufanreiz für die Heizungsoptimierung darstelle.
Der Blick nach Schweden
Glen Dimplex sieht selbst noch enormes Wachstumspotenzial, wie Geschäftsführer Jochen Engelke deutlich machte. Er blickte nach Schweden. Dort beträgt seinen Worten zufolge der Anteil der Wärmepumpen an den Heizsystemen bereits rund 50 Prozent.