Die Havaneser-Hündin Lilli wurde vergiftet. Sie hat den Köder in den Mainauen zwischen Melkendorf und Wickenreuth aufgeschnappt.
Es sei ein sehr schmerzlicher Verlust, sagt Klaus Fieber, der mit seiner Familie um Lilli trauert, eine dreieinhalbjährige Havaneser-Hündin, die am Montagabend einen Giftköder aufgenommen hat und wenig später in einer Tierarztpraxis verstorben ist.
Der 61-jährige pensionierte Polizeibeamte war mit einem anderen Hundebesitzer gegen 17.30 Uhr auf einem Feldweg in den Mainauen zwischen Melkendorf und Wickenreuth unterwegs. "Wir lassen unsere Hunde dort immer frei laufen", sagt Klaus Fieber.
"Nacht Luft geschnappt"
Plötzlich sei Lilli nicht mehr zu sehen gewesen. Eine Spaziergängerin habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass ein Hund an einer Weggabelung im Gras liegt. Der 61-Jährige ist zu der Stelle gerannt. "Ich habe gleich gesehen, dass etwas nicht stimmt. Lilli hat nach Luft geschnappt", erinnert sich Fieber, der seinen Havaneser gleich auf den Arm genommen hat und losgelaufen ist.
"Tierärztin hat alles versucht"
Fieber hat seine Frau angerufen, "die uns mit dem Auto abgeholt und sofort in die Tierarztpraxis Kammerer nach Mainleus gefahren hat", berichtet der Mangersreuther. Christine Kammerer habe nichts unversucht gelassen, Lilli zu retten. "Um fünf nach Sechs ist sie dann aber gestorben." Für die Tierärztin, die gestern nicht zu erreichen war, stand laut Fieber sofort "zu 99,9 Prozent" fest, dass Lilli einem Giftleger zum Opfer gefallen ist.
"Wer so was macht, hat keine Ahnung, was er Hundebesitzern antut", betont Fieber, der am Dienstagmorgen Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet hat. Die ermittelt in dem Fall, was kein leichtes Unterfangen sei, weil es wenig Anhaltspunkte gibt, wie stellvertretender Inspektionsleiter Alexander Horn mitteilt. Horn bittet Zeugen, sich zu melden.
Keine Obduktion
Um welches Gift es sich gehandelt hat, ist der Polizei nicht bekannt. Die Familie Fieber hat Lilli nicht obduzieren lassen. "Das hätte uns unsere Hündin nicht mehr zurückgebracht", sagt Klaus Fieber, der den Havaneser inzwischen begraben hat. Der 61-Jährige vermutet, dass Lilli den Köder in der Nähe der Stelle aufgenommen hat, an der er sie gefunden hat. "Sie kann das Gift aber auch schon früher aufgeschnappt haben."
Dass ein Giftleger in seinem Revier in der Nähe von Spazierwegen einen Köder ausgelegt hat, empört Jagdpächter Hans-Dieter Ernst. Nur "ein krankes Gehirn" könne so etwas machen, sagt der Kulmbacher.
Der "Sonnenschein" ist weg
Die Familie Fieber hat sich übrigens schon in dieser Woche wieder einen Havaneser-Welpen angeschafft. "Das hilft uns etwas, die Tatsache zu verarbeiten, dass unser Sonnenschein Lilli weg ist", sagt Klaus Fieber.
Warn-Hinweise
Am Verbindungsweg zwischen Melkendorf und Mangersreuth wird jetzt auf Hinweisschildern, die an Bäumen angebracht wurden, vor möglichen Giftködern gewarnt. Klaus Fieber weiß nicht, wer die Schilder dort aufgehängt hat. "Ich war das nicht." Er ist aber froh, "dass andere die Aufgabe übernommen haben, vor den Giftlegern zu warnen".