Gewerbegebiet Melkendorf: OB bietet Alternative

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Für das Gewerbegebiet bei Melkendorf hat Oberbürgermeister Henry Schramm eine geänderte Planung präsentiert. Foto: Archiv/Alexander Hartmann
Für das Gewerbegebiet bei Melkendorf hat Oberbürgermeister Henry Schramm eine geänderte Planung präsentiert. Foto: Archiv/Alexander Hartmann
 

Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) präsentierte am Montag im Rathaus neue Überlegungen zur Ausweisung des geplanten Gewerbegebiets Melkendorf.

Für ihn geht es um mehrere Dinge: "Ich möchte dem Stadtrat eine Planung vorlegen, die genehmigungsfähig und schnell umsetzbar ist. Zugleich möchte ich den Bürgerinteressen weitestgehend entgegenkommen. Und die Stadt muss ausreichend Gewerbeflächen vorhalten."

Um all diese Punkte unter einen Hut zu bekommen, schlägt er folgendes vor:

In Kulmbacher Richtung bildete bislang das gesamte Gelände der Gärtnerei Herzog den Abschluss. In Schramms Entwurf wird nun der Teil mit dem Wohnhaus und dem Baumbestand nicht mit in das Gewerbegebiet aufgenommen. Somit werde ein natürlicher Grüngürtel erhalten und könne seine Schutzfunktion erfüllen.
Das Gewächshaus bleibt dagegen im Gewerbegebiet.

Nur 13 statt 17 Hektar

Auf der anderen Seite in Richtung Melkendorf könnte die Fläche südwestlich des Mangersreuther Wegs aus den Planungen zunächst herausgenommen und als Option für spätere Entwicklungen offen gehalten werden, so Schramms Vorschlag.

Mit seinen Überlegungen würde sich die Gesamtfläche des Gewerbegebiets von 23 auf 16 Hektar reduzieren. Bei der reinen Gewerbefläche entspreche das einer Verkleinerung von 17 auf 13 Hektar. "Dafür hätten wir auch sehr viele Probleme weniger."

"Die Brisanz rausnehmen"

OB Schramm betonte, dass es ihm darum geht, "die Brisanz rauszunehmen". Die Bürger sollten sehen, dass die Informationsveranstaltung im Sportheim in Melkendorf vor etwa 14 Tagen keine Alibi-Veranstaltung gewesen sei, sondern ein Dialog, den er als Stadtoberhaupt ernst nehme. Der Vorschlag der Verwaltung habe als Diskussionsgrundlage gedient und sei nur der erste Schritt gewesen.

Er verwies darauf, dass noch vier Wochen lang für die Bürger die Möglichkeit besteht, ihre Anregungen, Vorschläge und Kritik vorzubringen. Im Laufe des nächsten Jahres sollen die Entwicklungen so weit fortgeschritten sein, dass mit der Erschließung begonnen werden kann.

Wohnstandort profitiert mit

Für den OB steht außer Frage, dass die Stadt ein Gewerbegebiet benötigt. "Wir leben auch von Gewerbesteuereinnahmen." Arbeitsplätze vor Ort würden Kulmbach zudem als Wohnstadt attraktiver machen. Deshalb sei es seine Pflicht, Betrieben die Möglichkeit zu bieten, sich hier anzusiedeln beziehungsweise zu erweitern.

Er sei bemüht, "Politik für die Menschen und für Kulmbach zu machen", wisse aber zugleich, dass es "immer Sachen geben wird, die nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen", erklärte Schramm.