Gehört ein Pinsel auf den Bauch?

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Der Duden ist nicht nur die Bibel der Rechtschreibung, sondern auch eine Fundgrube für zu Unrecht wenig genutzten Wortschatz. Foto: Tim Brakemeier/dpa
Der Duden ist nicht nur die Bibel der Rechtschreibung, sondern auch eine Fundgrube für zu Unrecht wenig genutzten Wortschatz. Foto: Tim Brakemeier/dpa

Deutsche Sprache - langweilige Sprache? Im Gegenteil! Romantisch, verspielt und gewitzt sind unsere schönsten Wörter. Gehen Sie mit auf Entdeckungsreise.

Manchmal beneide ich die Engländer und Amerikaner um die Flexibilität ihrer Sprache. Wo man im Deutschen mit einem oder zwei Begriffen auskommen muss, um eine Situation oder ein Gefühl zu beschreiben, steht im Englischen eine ganzer Sack voll Ausdrücke zur Verfügung, für jede Nuance etwas Passendes. Und ganz locker werden da Substantive in Verben verwandelt, wenn man es gerade braucht - oder umgekehrt.

Das funktioniert im Deutschen nicht. Deshalb gilt unsere Sprache oft als etwas schwerfällig, kompliziert und farblos. Doch damit tun wir ihr Unrecht! Das Deutsche steckt tatsächlich voller wunderbarer Wörter, aber wir benutzen viele davon nicht oder nur sehr selten. Schade drum.

Für mich als Vertreterin der schreibenden Zunft haben ausdrucksstarke Worte einen besonderen Reiz. Ich habe mich deshalb einmal auf die Suche nach unseren schönsten Wörtern gemacht. Wenn man ein wenig darüber nachdenkt, schlüpfen sie fast von selbst aus dem Oberstübchen: Dämmerlicht, Dreikäsehoch, Plaudertasche, Augenstern, Schluckspecht, Habenichts, Tausendsassa, Saumseligkeit, Schabernack, Mumpitz... Ich liebe diese Wörter, die zusätzlich zum reinen Wortsinn ein vielfarbiges Bild in meinen Kopf malen und so treffend präzise sind.

Zum Abschluss verrate ich Ihnen noch mein Lieblingswort: Bauchpinseln! Da läuft das Kopfkino ganz von allein.