Vier Jahre lang war der Gasthof Fels geschlossen. Jetzt durfte die Öffentlichkeit das Anwesen erkunden. Es soll zum Naturpark-Zentrum werden.
Beim Naturpark-Aktionstag war viel los. Viele Neugierige kamen, um den Gasthof Fels zu erkunden. Der 130 Jahre alte, imposante Gebäude war viele Jahre ein beliebtes Ausflugslokal. Dann zog sich der Besitzer zurück. Der Gasthof wurde an eine Neonazi-Größe verkauft. Öffentlichkeit und Politik intervenierten, klagten und unterlagen.
Furcht vor Neonazi-Treff
Der amtsbekannte Mann betrieb von seinem Anwesen aus einen zweifelhaften Versandhandel der rechten Szene. Politik und Öffentlichkeit befürchteten, dass der Gasthof zum Neonazi-Treff werden könnte. Sogar der Verfassungsschutz war eingeschaltet und beobachtete das Anwesen. Doch im vergangenen Jahr kam die Wende. Der Besitzer bot den Gasthof aus eigenem Antrieb zum Verkauf an und verzog ins Ausland.
Der Naturpark Frankenwald mit seinen Vertretern aus dem Landkreis Kulmbach, Hof und Kronach erkannte die Chance und schlug zu. Der Gasthof, der auf Pressecker Gemeindegebiet steht, wurde an den Naturpark Frankenwald zur ursprünglichen Kaufsumme übertragen.
Der ehemalige Gasthof liegt direkt an der Grenze der Landkreise Kulmbach, Kronach und Hof, an der B 173. Tatsächlich wurden beim Ausräumen noch einige Gegenstände des Vorbesitzers aus seinem Versandhandel gefunden. Sie wurden vernichtet. Inzwischen ist der Gasthof ausgeräumt. Die ursprünglichen Gastroutensilien wurden beim Naturpark-Aktionstag verkauft.
"Ein Haus für den Frankenwald"
Landrat Oliver Bär öffnete nach vier Jahren das künftige Naturparkzentrum. "Der alte Gasthof beginnt wieder zu leben. Es soll ein Haus für den Frankenwald werden", sagte der Landrat. Zum Naturpark-Aktionstag haben sich der Naturpark, Frankenwald Tourismus und der Frankenwaldverein zusammengetan und ein buntes Programm organisiert. Die Naturpark-Ranger hatten eine Rallye und Quizfragen organisiert. Es gab Bastelstationen. Der Frankenwaldverein sorgte für Speisen.
Bei den Besuchern kam vor allem die Ausstellung über den Gasthof gut an. Ursprünglich hatte das Anwesen keine Türmchen. Diese sind erst im Nachhinein angebaut worden. Nicht nur Kulmbacher kamen, auch viele Kronacher und Hofer schauten sich um. Der Parkplatz des Gasthofes liegt auf Hofer Gemeindegebiet. Hans und Veronika Heinlein wollten an einer geführten Wanderung teilnehmen. "Wir sind im vergangenen Jahr 1300 Kilometer gewandert", erzählt das Ehepaar aus Steinbach am Wald im Landkreis Kronach.
