Die Kulmbacher Awo kümmert sich seit Schuljahresbeginn um die Mittagsverpflegung an der Gesamtschule Hollfeld. "Wir betreten Neuland, kochen erstmals in einer Schule", sagt Ute Walther. Den Schülern schmeckt's, und die Direktorin ist zufrieden.
Frisch gekocht ist halb gewonnen. "Es schmeckt klasse", sagt die 15-jährige Natascha Weiß aus dem Wonseeser Ortsteil Gelbsreuth. Sie gehört zu den 222 Kindern aus dem Kulmbacher Raum, die die Hollfelder Gesamtschule besuchen.
Französische Woche
Seit Schuljahresbeginn kocht in der dortigen Mensa die Kulmbacher Awo. Die gelernte Köchin Helga Pohl und ihre Helferinnen Yvonne Buchert und Angela Wolf wärmen keine Tiefkühlware auf, sondern bereiten die Gerichte frisch zu. Diesmal bekommt Natascha Weiß bunten Gemüseeintopf mit Baguette serviert, der als Ratatouille auf der Speisekarte steht. Es ist französische Woche in
Hollfeld.
Die Schulleitung ist froh, die Awo für die Mittagsverpflegung gewonnen zu haben, nachdem sie mit den vorherigen Betreibern kein Glück hatte. Die Schüler hatten sich immer wieder über das Speisenangebot beklagt, die Anbieter keinen Umsatz gemacht. Nach der Kulmbacher "Menüfaktur" hat 2015 die Forchheimer Unternehmensgruppe "Schulhaus" das Handtuch geworfen. "Oft wurden gerade mal 14 Essen bestellt - bei über 1000 Schülern, die wir haben", weiß Schulleiterin Christiana Scharfenberg.
"Wir sind zufrieden"
Heute gehen in der modernen Mensa täglich 40 bis 50 Essen über den Tresen - bei 300 bis 400 Schülern, die Nachmittagsunterricht haben, ist das eine beachtliche Zahl. "Wir sind zufrieden, spüren, dass es von Woche zu Woche besser läuft", sagt Ute Walther, die für die Awo-Küche zuständig ist. Die Arbeiterwohlfahrt bedient einige Schulen und Kindertagesstätten im Raum Kulmbach, für die in der Kulmbacher Zentralküche gekocht wird. In Hollfeld betritt sie Neuland. "Es ist das erste Mal, dass wir in einer Schule kochen", sagt Ute Walther, die nach den Erfahrungen der ersten Monate feststellt: "Es macht Sinn, dass man nicht nur Lieferant ist, sondern vor Ort kocht."
Für jeden Geschmack etwas
Schüler wie Lehrer bestellen ihr Menü vorab über die Homepage - und lassen es sich dann in der Mittagspause munden. Natascha Weiß ist vom Cordon bleu mit Bratkartoffeln ebenso begeistert wie vom Kartoffel-Hackfleisch-Auflauf. Elisabeth Löhner (10) und ihre Cousine Anna Roder (13) aus Schirradorf freuen sich auch, wenn mal einfachere Gerichte wie Nudeln mit Tomatensoße auf der Karte stehen. Vegetarier kommen ebenso auf ihre Kosten. "Es schmeckt wie bei Muttern", meint Schulleiterin Christina Scharfenberg, die noch einige Ideen in petto hat, wie man die Mittagsverpflegung weiter ausbauen kann. Auch Schüler könnten da eingebunden werden. "Ich kann mir beispielsweise vorstellen, dass Speisen mit Gemüse zubereitet werden, das die Schulgarten-AG anbaut", so die Direktorin.
Die Awo ist für alle Anregungen dankbar. Nach der französischen Woche sei auch eine englische oder spanische Woche denkbar, "wenn es die Kinder wollen", sagt Ute Walther. Sie hofft, dass das Küchenteam auch künftig den Geschmack der Hollfelder Gesamtschüler trifft.