Freie Fahrt auf der Ortsumgehung Melkendorf

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Künftig werden viele Fahrzeuge die Ortsumgehung nutzen.Foto: Stefanie Gleixner
Künftig werden viele Fahrzeuge die Ortsumgehung nutzen.Foto: Stefanie Gleixner
Der Musikverein Kulmbach-Burghaig sorgte für die musikalische Gestaltung.Foto: Stefanie Gleixner
Der Musikverein Kulmbach-Burghaig sorgte für die musikalische Gestaltung.Foto: Stefanie Gleixner
 
Der Leitende Baudirektor Kurt Schnabel vom Staatlichen Bauamt Bayreuth.Foto: Stefanie Gleixner
Der Leitende Baudirektor Kurt Schnabel vom Staatlichen Bauamt Bayreuth.Foto: Stefanie Gleixner
 
Die Regierungspräsidentin von Oberfranken Heidrun Piwernetz hielt eine Ansprache.Foto: Stefanie Gleixner
Die Regierungspräsidentin von Oberfranken Heidrun Piwernetz hielt eine Ansprache.Foto: Stefanie Gleixner
 
Oberbürgermeister Henry Schramm freut sich, dass die Ortsumgehung endlich fertig ist.Foto: Stefanie Gleixner
Oberbürgermeister Henry Schramm freut sich, dass die Ortsumgehung endlich fertig ist.Foto: Stefanie Gleixner
 
Landrat Klaus Peter Söllner sprach ein Grußwort.Foto: Stefanie Gleixner
Landrat Klaus Peter Söllner sprach ein Grußwort.Foto: Stefanie Gleixner
 
Dekan Hans Roppelt und Pfarrer Klaus Spyra geben der Straße den kirchlichen Segen.Foto: Stefanie Gleixner
Dekan Hans Roppelt und Pfarrer Klaus Spyra geben der Straße den kirchlichen Segen.Foto: Stefanie Gleixner
 
So sieht die Umgehung auf Papier und von oben aus.Foto: Stefanie Gleixner
So sieht die Umgehung auf Papier und von oben aus.Foto: Stefanie Gleixner
 

Nach fünf Jahren Bauzeit wurde die Ortsumgehung Melkendorf fertig gestellt und für den Verkehr freigegeben. Ein Mammutprojekt ist damit endlich beendet.

Nach insgesamt 20 Jahren ist das Ziel erreicht. Treffend formuliert mit den Worten "Was lange währt, wird endlich gut." Und mit diesen Worten behalfen sich die Redner bei der offiziellen Verkehrsfreigabe, um auszudrücken, wie froh sie alle sind, dass das Mammutprojekt abgeschlossen ist.

Viele kamen trotz des Schneefalls zur neuen Anschlussstelle Melkendorf-Ost, um bei der Freigabe dabei zu sein. Neben politischen Vertretern waren auch Melkendorfer Bürger und der Musikverein Kulmbach-Burghaig vor Ort. Dekan Hans Roppelt und Pfarrer Klaus Spyra gaben der Straße den kirchlichen Segen.

"Die Straße ist und bleibt Mobilitätsträger Nummer 1. Deswegen ist es wichtig, dass wir dort weiter Verbesserungen vornehmen", sagt Heidrun Piwernetz, Regierungspräsidentin von Oberfranken.

"2013 rollten die ersten Bagger an. Seit dem ist viel passiert, und die meisten konnten den heutigen Tag gar nicht erwarten", sagt Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU). "Fußgänger, die sich beim Gang durch Melkendorf nicht sehr wohl gefühlt haben wegen des vielen Verkehrs. Radfahrer, denen es mulmig wurde, wenn die großen Lastwagen neben ihnen fuhren - und Pendler, die sich täglich durch die Ortschaft schlängelten. Das alles belastete Melkendorf täglich, und damit ist es nun endlich vorbei", fasste Schramm zusammen.

"Das Projekt war eines für die Bevölkerung, und ich hoffe, dass alle damit zufrieden sind", sagt Henry Schramm. "Auch einen Flüsterasphalt haben wir für die Umgehung bekommen, obwohl der Belastungswert dafür nicht hoch genug war."

Rund 9.500 Fahrzeuge sind es täglich gewesen, die durch Melkendorf gerauscht sind. "Es ist ein großer Tag für Melkendorf und eine sehr gute Lösung für die Stadt Kulmbach und den ganzen Landkreis", sagt Landrat Klaus Peter Söllner (Freie Wähler).

65 Prozent des Durchgangsverkehrs können mit der Ortsumgehung aus der Ortschaft verlagert werden. Auf einer Länge von 2810 Metern führt die Umgehung über die beiden Anschlussstellen Melkendorf-West und -Ost an der Ortschaft vorbei. Über die Theodor-Heuss-Allee, die künftig Teil der Staatsstraße 2190 ist, wird der Verkehr dann in die Stadt geleitet.

15,6 Millionen Euro hat das Mammutprojekt insgesamt verschlungen. Dabei wurde auch ein Brückenneubau neben der alten Sandsteinbogenbrücke über den Roten Main errichtet. Die alte, denkmalgeschützte Brücke soll so entlastet und fach- und denkmalgerecht saniert werden.

Zwei neue Geh- und Radwegunterführungen wurden als höhenfreie Verbindungen von Melkendorf zum Gewerbegebiet Kulmbach und Burghaig, sowie von Melkendorf nach Unterzettlitz gebaut. Des weiteren wurden neue Radwege von Melkendorf entlang der Staatsstraße 2190 nach Kulmbach angelegt.

"Durch die Fertigstellung dieses Projektes ergeben sich wieder finanzielle Spielräume für andere Aufgaben", sagt Kurt Schnabel, Leitender Baudirektor des Staatlichen Bauamtes Bayreuth. Ein Verschnaufen ist also erst einmal nicht in Sicht.

"Über 66 Millionen Euro konnten die beiden Bauämter Bamberg und Bayreuth dieses Jahr in das oberfränkische Bundesstraßennetz investieren. So viel wie nie zuvor", sagt Heidrun Piwernetz.

Während die Ortsumgehungen von Untersteinach und Schirnding bereits gebaut werden, wurde vom Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur die Baufreigabe für die Umgehung von Stadtsteinach und für den Restabschnitt der Umgehung von Münchberg erteilt. Hier beginnen im nächsten Jahr die Arbeiten. Die Freigabe für die Ortsumgehung von Kauerndorf wurde ebenfalls erteilt. Hier gibt es noch keinen genauen Termin für den Spatenstich.

"Der Landkreis Kulmbach ist ein Schwerpunkt bei den Baumaßnahmen in Oberfranken, so dass sich hier derzeit viel tut", sagt Landrat Klaus Peter Söllner.

Am Dienstagmittag erfolgte das obligatorische Durchschneiden des Bandes, und die ersten konnten auf der neuen Ortsumgehung fahren. Das waren Heidrun Piwernetz, Henry Schramm und Klaus Peter Söllner.

Technische Daten

Baulängen Die eigentliche Ortsumgehung - die "neue" Staatsstraße 2190 ist 2,81 Kilometer lang. Neu entstanden sind 610 Meter Gemeindeverbindungsstraßen und 900 Meter öffentliche Feld- und Waldwege.

Brücken Insgesamt sechs Brücken wurden gebaut. Die beiden größten führen über den Roten Main und als Gemeindeverbindungsstraße vom Kreisel aus über die Umgehungs-Trasse nach Melkendorf.

Fahrbahnbreiten Staatsstraße 7,50 Meter, Gemeindeverbindungsstraße 6,50 Meter, öffentliche Feld- und Waldwege 3 Meter.

Gesamtkosten 15,6 Millionen Euro, in ersten Planungen waren noch 4,7 Millionen Euro veranschlagt worden.

Kostenträger Freistaat Bayern und Stadt Kulmbach (Sanierung der ehemaligen Mülldeponie)

Planung und Bauleitung Staatliches Bauamt Bayreuth in Zusammenarbeit mit Fachbüros

Bauauftragnehmer Firma Dietz, Weismain; Firma Strabag, Direktion Bayern Nord; Firma Streicher Tief- und Ingenieurbau Jena; Firma VSTR AG,Rodewisch.

Erdbewegungen Insgesamt 95 000 Kubikmeter Erdreich

Asphalt Insgesamt 51 000 Quadratmeter Asphalt wurden aufgebracht

Ausgleichsflächen ca. 15 Hektar.

Eine Chronik der Mega-Baustelle finden Sie hier.