Der Besuch der Freizeiteinrichtungen hält sich angesichts des Wetters in Grenzen. Während die einen trotzdem mit den Gästezahlen zufrieden sind, sprechen andere von einer schwierigen Lage.
Erst war es kalt. Dann nass. Jetzt wieder kalt. Außerdem gibt es noch eine Pandemie. Die Freibadsaison 2021 ist anders. Wir haben bei den Betreibern nachgefragt, wie viele Besucher heuer schon den Sprung ins kühle Nass wagten und wie sich die Zahlen im Vergleich zu den Vorjahren entwickeln.
Bis Ende Juli verzeichnete das Freibad Kulmbach im öffentlichen Badebetrieb rund 53 000 Badegäste. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum nur rund 35 000. In den "Normaljahren" vor Corona (2018 und 2019) besuchten von Mai bis Juli durchschnittlich 65 000 Gäste das Freibad. "Gegenüber dem Vorjahr können wir uns also über eine Steigerung von über 50 Prozent freuen", sagt der Leiter der Stadtwerke, Stephan Pröschold. Gegenüber den Normalsaisons liege man rund 18 Prozent zurück.
Der August verläuft nach Pröscholds Worten bisher "sehr gut". "Wir hoffen, dass wir in den Bereich einer Normalsaison kommen." Das sei aber aufgrund der Badegastbegrenzung auf 700 Personen nicht ganz einfach. An heißen Wochenendtagen in normalen Jahren habe man bis zu 2500 Gäste verzeichnet. Pröschold vermutet, dass sich die Corona-Auflagen mehr auf die Besucherzahlen auswirken als das Wetter. "Deshalb würden wir uns freuen, wenn wir im nächsten Jahr wieder einen Freibadbesuch ohne Auflagen anbieten könnten."
Der Zuschussbedarf für das Freibad liegt bei rund 600 000 Euro pro Jahr. "Natürlich hoffen wir, bis zum Ende der Saison eine ,normale Besucherzahl' zu erreichen", so Pröschold. "Da wir aber ohnehin sehr niedrige Eintrittspreise erheben, wäre auch eine - so wie es jetzt aussieht - kleinere Unterschreitung zu verkraften."
Bürgermeister Herwig Neumann (CSU) hofft darauf, dass das Wetter in den Ferien noch mal schön wird und mehr Besucher an den Badesee Trebgast lockt. Während im vergangenen Jahr das Wetter noch ganz passabel gewesen sei, habe man heuer eine durchwachsene Saison zu verzeichnen. 2020 waren rund 24 800 Besucher an den Badesee gekommen, heuer nur die Hälfte. In einer normalen Saison vor Corona waren es etwa 29 500 (in 2019) und im schönen Sommer 2018 sogar rund 45 900.
Mainleus: Vergleich schwierig
In Mainleus ist ein Vergleich mit dem vergangenen Jahr schwierig, sagt Bauamtsleiter Hans-Georg Busch: Denn das Freibad habe 2020 erst eine Woche vor den Sommerferien geöffnet, während es in diesem Jahr schon seit 1. Juni für Besucher zur Verfügung stehe. Zum Auftakt sei das Angebot aufgrund des guten Wetters "bombig angenommen" worden, in den letzten Wochen die Lage eher schwierig gewesen.
Heuer wurden in Mainleus bislang rund 12 000 Badegäste registriert. Vergangenes Jahr, als nur fünf Wochen geöffnet war, dafür aber durchgängig die Sonne schien, kamen 11 000 Besucher. Dem Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten können diese Zahlen nicht standhalten: Früher lockte das Freibad an die 40 000 Besucher pro Saison.