"Kulmbach ist bunt" und die Wasserwacht bieten einen Kurs im Freibad an. Ziel ist: mit viel Spaß das "Seepferdchen" schaffen!
In ein Schwimmbad oder an einen Badesee zu gehen - das ist für die meisten Flüchtlingskinder eine ganz neue Erfahrung. Vor allem die Kinder aus Syrien kennen dieses Vergnügen nicht, denn in ihrer Heimat gibt es Wüste und Gebirge, kaum Städte am Meer.
Damit sie in Deutschland den Badespaß sicher genießen können, absolvieren 14 Mädchen und Jungen, die im Stadtgebiet
Kulmbach untergebracht sind, einen Schwimmkurs im Freibad, organisiert und betreut vom Verein "Kulmbach ist bunt" und von der Wasserwacht.
Start war am Montag mit ersten Übungen im Nichtschwimmerbecken. Zehn Tage hintereinander, jeweils eine Stunde lang, übt Jeanette Kurz, Vorsitzende der Wasserwacht Thurnau und geprüfte Meisterin für Bäderbetriebe, mit den Kindern und führt sie Schritt für Schritt an die richtige Schwimm- und Atemtechnik heran. "Immer weniger Kinder in Deutschland können schwimmen. Sie sollten es aber unbedingt können", sagt Kurz. Deshalb hat sie dieses Jahr schon drei Kurse für Kinder in Thurnau gegeben. "Ich habe heuer auch schon einmal in Thurnau ein syrisches Kind aus dem Wasser gezogen, das nicht schwimmen konnte."
Eine unbekannte Gefahr
Gerade Kinder aus Wüstengegenden hätten kein Bewusstsein dafür, wie gefährlich Wasser sein kann - weil sie es nicht kennen. Als der Verein "Kulmbach ist bunt" eine Schwimmlehrerin für die Flüchtlingskinder suchte, habe sie sich deshalb gerne gemeldet.
Unterstützt wird die Initiative von der Firma W.E.T. und dem Schwesterunternehmen Steuerungstechnik Richter. Sie stellen ihre Mitarbeiter Jeanette Kurz und Ramy Drak für die Begleitung des Kurses frei. Die Wasserwachtlerin und der gebürtige Syrer, der als Dolmetscher fungiert, dürfen während ihrer Arbeitszeit die Kinder unterrichten. "Das ist klasse, dass wir dieses Unterstützung bekommen", freut sich Jenny Baumüller vom Verein "Kulmbach ist bunt".
Ziel ist, dass die Kinder im Alter zwischen sieben und 14 Jahren die "Seepferdchen"-Prüfung schaffen. Dafür müssen sie ins Wasser springen, 25 Meter ohne abzusetzen schwimmen und zum Abschluss einen Ring aus schultertiefem Wasser hochtauchen. "Nur dann können sie tatsächlich schwimmen", sagt Jeanette Kurz.
nicht mehr lange und die beiden Mädchen auf Bild 18 werden anstatt der Shorts und den T-Shirts den Burkini beim Baden tragen müssen.