Beim anspruchsvollen Leistungsmarsch der Feuerwehren wurden die Mainleuser beste Mannschaft des Landkreises. 87 Teams nahmen teil.
Die vier Teilnehmer aus Niederfüllbach stehen vor der Wand aus Schildern. "Was bedeutet nochmal das blaue Zeichen?", fragt jemand. "Das steht für Gase, die bei der Berührung mit Wasser entzündlich sind." Maximilian Metschke, Nicole und Christian Boßecker und Frederik Holzheid von der Feuerwehr im Landkreis Coburg müssen nicht lange überlegen. "Wir machen schon zum fünften Mal bei einem Leistungsmarsch mit. Unsere beste Platzierung war bisher 26. von 110 Teilnehmern", sagt Metschke.
Natürlich wollen die Coburger dieses Ergebnis toppen. Doch der Leistungsmarsch, den die Feuerwehr Mainleus in diesem Jahr organisiert hat, hat es in sich. Die Strecke ging über sechs Kilometer. "Wir haben in diesem Jahr neue Übungen dabei. Es nehmen auch viele neue Teilnehmer teil", sagt Hermann Schreck vom Bezirksfeuerwehrverband. Für die Organisatoren der Mainleuser Wehr hat der Bayreuther Kreisbrandrat nur Lob. "In diesem Jahr sind 87 Mannschaften aus den drei fränkischen Regierungsbezirken und aus der Oberpfalz angetreten. Wir haben allein 110 Wertungsrichter beim Leistungsmarsch dabei. Das ist schon eine anspruchsvolle Veranstaltung."
In Vierer-Teams gingen die Feuerwehrmänner und -frauen an den Start. Unter ihnen waren alte Hasen, manche feierten aber ihre Premiere. Insgesamt zwölf Stationen mussten die Aktiven meistern. Es ging darum, Knoten anzufertigen, Schilder zu erkennen, eine Verkehrsabsicherung zu bewerkstelligen. Auch klassische Disziplinen wie das Vorbereiten eines B-Rohres, das Kuppeln von Saugleitungen oder das Ausrollen eines B-Schlauches standen auf der Anforderungsliste. "Ich weiß, dass wir uns nur verrückt machen. Aber Knoten muss man immer üben", sagte Stefan Wölfert von der Feuerwehr Elsa.
Eine der anspruchsvollsten Stationen war ein Löschangriff auf spannungsführende Anlagen. Sogar Regierungspräsidentin Heidi Piwernetz schaute dort vorbei, als die Feuerwehr Wartenfels am Start war. Während zwei Kollegen den Schlauch anschlossen, rannten Pascal Klier und Florian Schott nach vorne. Bis zu einem Abstand von fünf Metern trauten sie sich an die spannungsführende Anlage heran. "Das ist richtig", urteilte der Wertungsrichter. Allerdings hatte er dennoch etwas auszusetzen. "Schaut mal auf euer Rohr - Vollstrahl war gefordert", mahnte er. "Oh, das war die Aufregung", ärgerten sich Pascal Klier und Florian Schott. Sie hatten den Löschangriff nur mit einem Sprühstrahl gestartet. Das gab Punktabzug.
Sonne und Starkregen
Einige Teams hatten sich für den Leistungsmarsch Leiterwagen mitgebracht, um Getränke und Ausrüstungsgegenstände leichter über den sechs Kilometer langen Parcours befördern zu können. Anfangs brannte die Sonne, dann prasselte Starkregen nieder. Die Herausforderungen waren vielfältig.
Die Mainleuser Feuerwehr nutzte beim Erwachsenenleistungsmarsch ihren Heimvorteil und stach alle anderen Mannschaften des Landkreises aus. Doch das erklärte Ziel, unter die Top Ten zu kommen, verfehlten die Mainleuser trotzdem. "Mit Platz 15 haben wir aber auch insgesamt gut abgeschnitten", zog Kommandant Christoph Zimmermann Bilanz.
Zufrieden zeigte sich auch Kreisbrandrat Stefan Härtlein mit der Leistung seiner Heimatwehr. "Aber alle Mannschaften, die hier teilgenommen haben, haben ihr Bestes gegeben. Sie waren hochmotiviert", so Härtlein. Den Gesamtsieg errang übrigens die Truppe aus Wolfsdorf.
Im nächsten Jahr findet der Leistungsmarsch in Forchheim statt. "Wir haben auch für die folgenden Jahre schon Organisatoren: 2019 ist Wirsberg Austragungsort, 2020 Coburg, 2021 im Landkreis Wunsiedel", verriet Bezirksvorsitzender Hermann Schreck.
1400 Aktive und Vereinsvertreter beim Festzug zum Kreisfeuerwehrtag
Fast hundert Gruppen, bestehend aus 1400 Feuerwehrdienstleistenden und ehrenamtlich Tätigen, formierten sich am Wochenende in Mainleus zu einem großen Festumzug. Denn dort fanden der Erwachsenenleistungsmarsch und der Kreisfeuerwehrtag statt.
Angeführt vom Musikverein Mainleus‘ schlängelte sich der "Lindwurm" von der Eugen-Ritter-Straße durch die Pölzer Straße, die Hauptstraße und die Willmersreuther Straße über die Heinersreuther Straße bis zur Sommerhalle. Die Aktiven führten Festtagsfahnen und liebevoll geschmückte Schilder mit sich. Einige hatten auch Festdamen in Abendkleidern in ihren Reihen. Die dominierende Farbe beim Umzug war natürlich das dunkle Blau der Ausgehuniformen.
Aber auch andere Vereine nahmen teil: Wasserwacht, Awo-Tanzgarde, Garten- und Blumenfreunde. Besonders viel Mühe hatte sich der Kaninchen- und Geflügelzuchtverein Mainleus und Umgebung gegeben, der "gackernde Hühner" in einem Leiterwagen dabei hatte und so Aufmerksamkeit erregte.
Auch die Politprominenz war dabei, unter anderen Landtagsvizepräsidentin Inge Aures und Landrat Klaus Peter Söllner, Kulmbachs OB Henry Schramm und zahlreiche Bürgermeister aus dem Landkreis, an der Spitze Robert Bosch (Mainleus).