Fast 700 Besucher beim Thurnauer Schlosskonzert

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Das Hauptorchester zeigte sein Können. Foto: Horst Wunner
Das Hauptorchester zeigte sein Können. Foto: Horst Wunner
Das Jugendorchester. Foto: Horst Wunner
Das Jugendorchester. Foto: Horst Wunner
 
Das Jugendorchester. Foto: Horst Wunner
Das Jugendorchester. Foto: Horst Wunner
 
Das Hauptorchester zeigte sein Können. Foto: Horst Wunner
Das Hauptorchester zeigte sein Können. Foto: Horst Wunner
 
Kleiner Mann, große Aufgabe. Foto: Horst Wunner
Kleiner Mann, große Aufgabe. Foto: Horst Wunner
 
Mika Stübinger an der Pauke. Foto: Horst Wunner
Mika Stübinger an der Pauke. Foto: Horst Wunner
 
Hans Schwender, der Initiator. Foto: Horst Wunner
Hans Schwender, der Initiator. Foto: Horst Wunner
 

Fast 700 Besucher lauschten den Klängen des Musikvereins Thurnau. Der Nachwuchs überraschte mit seiner Leistung.

Waren es der romantische Innenhof, durch Feuerschalen erhellt, das mediterrane Wetter oder die fast 700 Besucher, die die Interpreten des Musikvereins Thurnau zu Höchstleistungen anspornten? Oder die Auszeichnung mit dem Kulturpreis 2018 des Landkreises Kulmbach? Das diesjährige Schlosskonzert jedenfalls, das 18. in Folge, nimmt eine Sonderstellung ein, was Tempo, Nuancierung, Solistentum und homogen Feinschliff betrifft.

Schon das Jugendorchester, bereits mit jungen Kräften aus der Bläserklasse besetzt, zeigte Ansätze erstaunlicher Reife, Selbstbewusstsein und Glauben an das eigene Können. Wie sonst hätten "A Sailers Adventure", "Shipwrecked" oder schwierige Passagen in "My heart will go on" so gut gelingen können.

Wuchtiges Schlagwerk mit Solisten Dominik Pfaffenberger, feine Zwischentöne der Querflötistinnen wie Sirenengesang, dazu brachiale Mittelteile - der Nachwuchs avancierte zur Überraschung des Abends.

Sehr schön intoniert ebenso die Geschichte von Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer, wo auf "einer Insel mit zwei Bergen" das Dampfross tonisch authentisch durch den Schlosshof fuhr.
Die Zukunft des Musikvereins sieht gut aus.

Das Hauptorchester, ein ansehnliches, auf allen Instrumenten ideal besetztes Ensemble, wagte sich an Sinfonisches, schuf mit der Suite aus der "Wassermusik" von Georg Friedrich Händel wundervoll harmonierende Klangbilder. Hörner, Trompeten, Querflöten und Klarinetten gingen eine gelungene Symbiose ein. Die vier Sätze Alla Hornpipe, Bourree, Air, Menuett und Allegro, forderten viel Einfühlungsvermögen und Spielsicherheit - für die Thurnauer jedoch kein Problem.

Ob tänzerisches Dahingleiten, melodiöses Schweben der Luftgeister oder das Sturmgetöse der Elemente, bis auf kaum hörbare leichte Abweichungen summierte sich das Ganze zu einem bejubelten Auftritt. Zu Preisträger-Qualität eben. Das Menuett stach dabei noch heraus: In klarer Präzision intoniert, das Swingende prächtig karikiert, ein sinfonisches Glanzstück.

Kaum Zeit zum Atemholen hatten die Musikanten während des "Piratentanzes" von Klaus Peter Bruckmann - rauschhaftes Vorwärtsstürmen ohne Zwischenstopp im ICE-Tempo. Ein fulminantes Bläser-Klanginferno später mit "The New Village" von Kees Vlak, dem behutsames Eingewöhnen in zarter Melancholie vorausging.

Walzerklänge schließlich zum Mitschwingen und der berühmte russische Marsch "Abschied der Slawin", ein Konzert zum Erinnern, das der engagierte Heimo Bierwirth couragiert, kompetent und komplex dirigierte.

Schöner Nebeneffekt: Als er verkündete, dass das Orchestermitglied Lisa am 18. Schlosskonzert ihren 18. Geburtstag feierte, war "Happy Birthday" aus Hunderten von Kehlen die passende Antwort.
Und noch ganz nebenbei, dieses Event ist auch immer ein bisschen "Wo is who", denn es wurde eine Menge an Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft gesichtet.

Einer davon stand natürlich da ganz im Blickpunkt: Hans Schwender, Mäzen und Initiator des Konzerts. Dafür dankte ihm Martin Koslowski, Vorsitzender des Musikvereins, ganz herzlich, "Sie haben auch immer ein offenes Ohr für unsere Belange".

Schwender selbst sieht den Aufwand und das ausgegebene Geld als gute Investition, "junge Leute für Musik zu begeistern und ihnen eine sinnvolle Aufgabe zu geben, ist eine schöne Sache".