Die St.-Maternus-Kirchengemeinde in Motschenbach hat die gelungene Sanierung der Orgel mit einem Gottesdienst gefeiert.
Die Kirchenorgel gilt als Königin der Instrument. Für über 100 000 Euro ist jetzt die Orgel in der kleinen St.-Maternus-Kirche in Motschenbach von Orgelbaumeister Andreas Hemmerlein restauriert worden. Die Registermechanik und die Tonmechanik wurden erneuert, die Rückwand wurde ergänzt. Die Keilbalganlage ist wiederhergestellt worden, und im Windkasten der Orgel wurden Ventile rekonstruiert.
Viele Spenden haben geholfen
Der Abschluss der Sanierung wurde jetzt mit einem festlichen Gottesdienst gefeiert. Ohne die Unterstützung des Erzbischöflichen Ordinariates, der Oberfrankenstiftung, des Landesamtes für Denkmalpflege, der Bayerischen Landesstiftung, der Marktgemeinde Mainleus sowie der Raiffeisenbank Obermain Nord, der Kulmbacher Bank und der Sparkasse Kulmbach-Kronach hätten die Motschenbacher die Mammutaufgabe nicht stemmen können, betonte Dekan Hans Roppelt. Doch auch dank vieler kleiner Spenden sei es ermöglicht worden, dass die Orgel jetzt wieder in voller Schönheit erklingt.
1878 erbaut
Das Instrument, das 1878 von Paulus Götz erbaut worden war, war über die Jahre stark in Mitleidenschaft gezogen worden und musste vor drei Jahren ausgebaut werden. Die Orgel war vom Hausschwamm befallen. Der Holzwurm hatte ganze Arbeit geleistet, so dass sie kaum noch funktionsfähig war.
Nach der gelungenen Restaurierung hat Erzbischof Ludwig Schick die Orgel eingeweiht. Da es das vierte Adventswochenende war, befasste er sich mit der Frage, ob man angesichts der Kriege in der Welt und der Flüchtlingskrise Weihnachten überhaupt feiern sollte.
"Wir müssen sogar feiern"
"Wir müssen sogar feiern", sagte Schick, der vor der "Ware Weihnachten" warnte, die nur auf Vergnügungen, Geschenke, viel zu üppigem Essen und Lichterglanz aus sei.
Die Menschen müssten sich auf die Suche nach der "wahren Weihnacht" machen. Denn die bringe Liebe, Versöhnung, Solidarität, Wohlwollen und Mitgefühl. Dafür stünden das Kind in der Krippe und die Ereignisse in Betlehem - und dafür müsse Weihnachten wieder stehen, so der Erzbischof.
Organist Wolfgang Trottmann spielte bei der feierlichen Orgelweihe auf der Paulus-Götz-Orgel und zeigte, dass in dem einmanualigen Instrument eine Menge Potenzial steckt.
Dorfweihnacht
Nach dem Gottesdienst feierten die Motschenbacher die Erneuerung ihrer Orgel mit einer Dorfweihnacht. Grußworte sprachen Kulmbachs Oberbürgermeister Henry Schramm als Repräsentant der Oberfrankenstiftung, Landrat Klaus Peter Söllner, der stellvertretende Mainleuser Bürgermeister Jürgen Karg, Kaplan Norbert Förster sowie Theresa Will und Hildegard Nikol von der Kirchengemeinde.
Auch ein Nikolaus und ein Christkind schauten bei der Dorfweihnacht in Motschenbach vorbei.