Erschließung kostet Neuenmarkt 1,5 Millionen

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Das Baugebiet "An der Steigengasse" in Neuenmarkt soll erweitert werden. Foto: Werner Reißaus
Das Baugebiet "An der Steigengasse" in Neuenmarkt soll erweitert werden.  Foto: Werner Reißaus

Der Neuenmarkter Gemeinderat hat die Erweiterung des Baugebiets "An der Steigengasse" auf den Weg gebracht.

Auftragsvergaben, für die eigentlich der Werkausschuss zuständig ist, zog der Gemeinderat am Montagabend an sich. So erhielt die Firma Günther-Bau aus Stadtsteinach den Zuschlag für die Kanalbauarbeiten in der Laubenstraße. Mit der Investition von 834 642 Euro soll laut Bürgermeister Siegfried Decker (NG) der Mischwasserkanal grundlegend erneuert werden. Der Werkausschuss hatte am 21. April grünes Licht für das Projekt gegeben.

Erfreulich: Die Kostenschätzung des Ingenieurbüros IBP aus Kulmbach hatte bei 1,03 Millionen Euro gelegen, die Ausschreibung brachte nun eine Senkung um 21 Prozent. Mit den Arbeiten soll in Kürze begonnen werden.
Sie werden sich wohl über das ganze Jahr hinziehen und erst im Frühjahr 2017 zum Abschluss kommen.


25 Parzellen in Gemeindebesitz


Breiten Raum in der Sitzung nahm auch die Vorstellung des Entwurfs für die Erschließung des Baugebiets "An der Steigengasse" ein. Die Gemeinde Neuenmarkt ist Eigentümerin von 25 Bauplätzen. "Diese Parzellen und zwei weitere Grundstücke in Privatbesitz wollen wir erschließen. Ziel ist es vor allem, junge Familien nach Neuenmarkt zu locken", sagte Decker.

Planer Erich Hahn schätzte die Kosten für den Kanalbau im Mischwassersystem auf 690 000 Euro. Hinzu kämen 193 000 Euro für die Wasserversorgung. Zur Sicherstellung des Feuerschutzes müsse die Gemeinde zusätzlich einen Löschwasserbehälter oder -teich bauen.

Die Straßen sollen laut Hahn sechs Meter breit werden, ein Gehweg sei nicht vorgesehen. Als Begrenzung sei für beide Seiten eine zweizeilige Pflasterreihe festgelegt worden. Für die Erschließungsstraße mit drei Wendehämmern müsse die Gemeinde etwa 526 000 Euro berappen. Hinzu kämen noch rund 78 000 Euro für den Bau eines ein Meter hohen Dammes sowie für das Anlegen einer offenen Entwässerungsmulde.


 Schutz gegen Hochwasser


Mulde und Damm stufte Decker als erste Schutzmaßnahme gegen Hochwasser ein. Sie werde auch Verbesserungen für die Altanlieger im Schrenkweg und in der Steigengasse bringen. Die Geländeveränderungen müssten aber noch mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Landratsamt sowie den betroffenen Anliegern erörtert werden. Erst wenn das Ergebnis vorliege, werde man in die Ausschreibung gehen, so der Bürgermeister.

Als problematisch sah Peter Pfeffer (NG) die beabsichtigte Geländeauffüllung im gesamten Baugebiet. Er stimmte daher auch gegen den vorgelegten Bauentwurf: "Ich stelle mir das schwierig vor!" Gernot Kintzel (CSU-WG) sah indes Vorteile für die Bauherren, weil sie sich die Kosten für den Abtransport des Erdaushubs sparen.
Zustimmung fand der Bauantrag von Michael Lerner, der auf seiner Garage eine Schleppgaube anbringen will.

Dem Gremium lag noch eine Bauvoranfrage von Sonja und Markus Telle vor, die auf einem gemeindlichen Grundstück im Schmellerweg ein "Smart"-Haus errichten wollen. Auch dazu gab der Gemeinderat "grünes Licht" mit der Empfehlung, kein Flachdach zu errichten.

Die Klärschlammentsorgung an der Abwasseranlage See wurde für 11 281 Euro an die Firma Wedel aus Ansbach vergeben.