Mit Blick auf die Geschehnisse sagt er: "Mir fehlen die Worte!" - Sollten es sich bewahrheiten, dass es zu strafbaren Handlungen gekommen sei, sei dies selbstverständlich in keinster Weise zu tolerieren. Schramm erklärte abschließend, er habe heute die Regierung und den Landrat informiert.
Ingo Lehmann, Bürgermeister-Kandidat der SPD und Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, erklärte in einem Telefonat mit der BR: "Ich habe von den Vorgängen bei inFranken.de im Internet gelesen. Ich bin schockiert. Das ist ein Angriff auf die Demokratie. Mehr will ich dazu nicht sagen."
Das sagt das Landratsamt
Noch am Vormittag hatte die BR gestern dem Landratsamt einen umfangreichen Fragekatalog geschickt. Der blieb unbeantwortet - dafür versandte die Behörde am Nachmittag folgende Pressemitteilung (im Wortlaut):
"Noch am Mittwoch, 25. März, nach 21 Uhr wurde das Landratsamt Kulmbach von der Stadt Kulmbach von dem Vorwurf der Wahlmanipulation gegen städtische Bedienstete und von der Weitergabe dieser Informationen an die Kripo in Kenntnis gesetzt. Am Donnerstagmorgen, 26. März, hat die Kripo Bayreuth das Landratsamt Kulmbach als zuständige Fachaufsichtsbehörde für die Gemeindewahlen in der Stadt Kulmbach von den Vorwürfen gegen Bedienstete in Zusammenhang mit der OB-Stichwahl benachrichtigt.
Das Landratsamt Kulmbach prüft derzeit gemeinsam mit der Regierung von Oberfranken und in Abstimmung mit dem Staatsministerium des Innern, für Sport und Migration, welche Auswirkungen die mutmaßliche Manipulation auf die bevorstehende OB-Stichwahl hat.
Wahl muss stattfinden
Eine erste Einschätzung des Landratsamtes unter Hinzuziehung auch externer Wahlrechtsexperten ergab, dass ungeachtet der im Raum stehenden Vorwürfe und Ermittlungen die OB-Stichwahl am kommenden Sonntag in jedem Fall durchgeführt, ausgezählt und anschließend vom zuständigen Wahlausschuss für die Gemeindewahlen in der Stadt Kulmbach ein Endergebnis festgestellt werden muss.
Das Landratsamt prüft nach Abschluss der Wahlhandlungen von Amts wegen alle Gemeindewahlen, so auch die Oberbürgermeisterwahl in Kulmbach. Bei dieser Wahlprüfung und für deren schließliches Ergebnis werden die Erkenntnisse der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen die beschuldigten Mitarbeiter von zentraler Bedeutung sein.
Wir stehen in Kontakt mit der Kriminalpolizei und begleiten deren laufende Ermittlungen. Insofern bitten wir um Verständnis, dass auch unsererseits keine weitergehenden Informationen veröffentlicht werden können."
Kommentar von Alexander Müller
Wer bisher gedacht hatte, der Tiefpunkt im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung um den Chefsessel im Kulmbacher Rathaus sei erreicht, wurde gestern eines Besseren belehrt: nein, es geht immer noch ein wenig schlimmer!
Irgendjemand verständigt Wahlleiter Uwe Angermann am Abend von den Vorgängen im Gebäude Oberhacken 4. Wer? Warum? - Sofern die beiden Mitarbeiter tatsächlich Wahlunterlagen in größerem Ausmaß hatten vernichten wollen, hatten sie offenbar gerade erst damit begonnen. Zwei, drei Stimmzettel sind ja eine eher überschaubare Menge.
Waren die beiden aus eigenem Antrieb tätig? Und wenn ja - warum?
Bereits die anonymen Anzeigen gegen Henry Schramm hatten viele Fragen aufgeworfen.Wer (alles?) steckte dahinter? Woraus speiste sich die verwirrende Mischung aus Insiderwissen und naiv anmutenden Klein-klein-Vorwürfen, die allesamt - so jedenfalls der Staatsanwalt - strafrechtlich ohne Relevanz waren.
Wer und was steckt hinter den Vorgängen vom Mittwoch? Gibt es Parallelen - oder ganz andere Hintergründe?
Die Ermittlungen geben vielleicht bald Aufschluss - und werfen hoffentlich nicht erneut weitere Fragen auf.
Unabhängig vom Ergebnis ist klar erkennbar, dass OB Schramm bei seinen Angestellten doch eine größere Zahl von Neidern oder sehr unzufriedenen Mitarbeitern hat. Wahlmanipulation ist keinBagatellvergehen, wer sich dazu aufrafft, muss verzweifelt oder hasserfüllt oder gar ein Henryfan sein. Das wirft kein gutes Licht auf das Arbeitsklima und die Moral im Rathaus. Es wäre gerecht, wenn Schramm weiterhin Bezirkstagspräsident bleibt (rd. 8000 €/Monat) und Lehmann dann OB wird (rd. 10.000 €/Monat). Dann hätten wir einen OB, der seine ganze Kraft für Kulmbach einsetzen kann und zumindest zur zeit noch "unbefleckt" ist.
........ woher wissen sie denn dass die Wahlmanipulation ein "Henryfan" ausgeführt hat? ....... könnte es nicht auch ein "Lehmannfan" gewesen sein?
Ihre Kommentare liegen im Bereich von Straftatbeständen ......!!!
Welche Straftat soll frankundfrei denn begangen haben?Majestätsbeleidigung? Ich wüsste Länder wo man dafür in den Knast geht. Vielleicht wollen sie das ja bei uns einführen.
Üble Nachrede - 186 StGB ....... Verleumdung - 187 StGB ......!
Ja und wo sehen sie jetzt diese Straftaten?